Neue Details zum Aus von H&M in Saarbrücken: Kein Übernahmeangebot für Beschäftigte

Das Modehaus H&M wird seine Filiale in der Bahnhofstraße in Saarbrücken sicher schließen. Inzwischen sind weitere Details zur Schließung bekannt geworden. Demnach habe H&M seinen Beschäftigten kein Übernahmeangebot gemacht.
Die H&M-Filiale in der Bahnhofstraße in Saarbrücken wird im kommenden Jahr schließen. Archivfoto: BeckerBredel
Die H&M-Filiale in der Bahnhofstraße in Saarbrücken wird im kommenden Jahr schließen. Archivfoto: BeckerBredel

H&M schließt Filiale in Saarbrücken

Das schwedische Textilhandelsunternehmen Hennes & Mauritz (H&M) wird seine Filiale in der Bahnhofstraße in Saarbrücken in wenigen Monaten schließen. Das Unternehmen bestätigte am Mittwochmorgen, dass man den Betrieb der Filiale in der beliebten Einkaufspassage der saarländischen Landeshauptstadt zum 31. Mai 2021 einstellen werde. Über die genauen Gründe der Schließung wollte sich H&M nicht äußern. Zuerst hatte die „Saarbrücker Zeitung“ über die Schließung berichtet.

Neue Details zur Schließung bekannt: kein Übernahmeangebot für Belegschaft

Am Mittwochmittag sind durch die Gewerkschaft Verdi weitere Details zur Schließung der H&M-Filiale in Saarbrücken öffentlich geworden. So berichtete der „SR“ unter Berufung auf die Gewerkschaft, dass das Unternehmen den rund 50 Beschäftigten der Filiale keine Übernahmeangebote für ein Weiterarbeiten in den anderen saarländischen H&M-Filialen gemacht habe. Laut Angaben von Verdi seien die Mitarbeitenden lediglich auf ein internes Bewerbungsverfahren hingewiesen worden.

Verdi wütend über Umgang mit den Beschäftigten

Deshalb ist der Ärger der Gewerkschaft über den Umgang mit den Beschäftigten groß. „Vor allem für die Mitarbeiter, die schon länger in der Filiale gearbeitet haben, ist das eine Ohrfeige“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Thomas Müssig. Seiner Einschätzung nach wäre es für H&M als eines der größten Textilunternehmen auf der Welt kein Problem gewesen, die Saarbrücker Belegschaft in anderen Filialen zu übernehmen.

Die Kritik von Verdi ist dementsprechend klar und deutlich: „Durch das Bewerbungsverfahren wird die Verantwortung vom Konzern-Management auf die Filialleiter abgewälzt“, so Müssig. Der aktuelle Umgang mit den Beschäftigten in Saarbrücken widerspräche ganz klar dem sozialen Image, das sich H&M sonst immer öffentlichkeitswirksam verpassen wolle.

Verdi hat inzwischen mit H&M Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan aufgenommen.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– Berichte von „SZ“ und „SR“