Nur wenige Studierende im Saarland nutzen Bafög, Kredite oder Stipendien

Im Saarland finanzieren sich nur wenige Studierende über staatliche Hilfen wie Bafög, Studienkredite oder Stipendien. Die meisten haben dagegen neben dem Studium einen Job:
Die Studierenden an der Saar-Uni und den weiteren Hochschulen warten auf die 200 Euro Entlastung. Foto BeckerBredel
Der Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Foto BeckerBredel
Die Studierenden an der Saar-Uni und den weiteren Hochschulen warten auf die 200 Euro Entlastung. Foto BeckerBredel
Der Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Foto BeckerBredel

Meiste Studierende im Saarland bekommen keine staatliche Förderung

Nur etwa 14 Prozent aller Studierenden im Saarland greifen zur Finanzierung ihres Studiums auf staatliche Fördermittel zurück. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh, die für 2022 erstmals auch Länderdaten ausgewertet hat.

68 Prozent sind erwerbstätigUni

Laut der Erhebung haben 85,8 Prozent aller saarländischen Studentinnen und Studenten 2022 weder Bafög noch staatlich initiierte Studienkredite oder Stipendien in Anspruch genommen. Stattdessen finanzieren sich den CHE-Angaben zufolge die meisten Studierenden über einen Nebenjob oder ihre Eltern. Knapp 68 Prozent aller im Wintersemester 2022/2023 eingeschriebenen Männer und Frauen im Saarland waren erwerbstätig. Bafög bezogen dagegen im Bundesland nur 8,8 Prozent, bundesweit waren es 11,5 Prozent.

Studienerfolg hängt von Geld der Eltern und Nebenjob-Kompatibilität

Deutschlandweit werden neun von zehn Studierenden finanziell durch ihre Eltern unterstützt, mehr als zwei Drittel arbeiten neben dem Studium. Studienautor Ulrich Müller vom CHE schlägt deshalb Alarm: „Wenn wir das System der Studienfinanzierung in Deutschland so lassen, wie es momentan ist, hängt der Studienerfolg zukünftig immer mehr davon ab, ob man reiche Eltern hat oder in einem flexiblen Studiengang eingeschrieben ist, der Nebenjob-kompatibel ist“. Beides hat ihm zufolge mit einer Chancen-gerechten Beteiligung an hochschulischer Bildung nicht viel zu tun.