Patientin aus Sulzbacher Klinik bleibt weiter verschwunden – Neue Abläufe bei Demenz-Patienten

Nach dem Verschwinden einer 82-jährigen Patientin aus der Klinik in Sulzbach sollen neue Abläufe künftig so etwas verhindern. Geplant ist etwa die Nutzung von GPS-Trackern:
Im Bild: das Knappschaftskrankenhaus Sulzbach. Foto: BeckerBredel
Im Bild: das Knappschaftskrankenhaus Sulzbach. Foto: BeckerBredel

Suche nach verschwundener Patientin aus Klinik in Sulzbach eingestellt

Ende Juni 2022 ist eine 82-jährige Patientin aus der Klinik in Sulzbach verschwunden. Nach einer Knie-Operation hatte die Frau das Knappschaftsklinikum offenbar selbstständig verlassen. Wenige Tage später schaltete die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung nach der Vermissten. Rund einen Monat später, Ende Juli, wurden die Suchmaßnahmen eingestellt, wie die „SZ“ zu dem Zeitpunkt berichtet hatte. Es hätte lediglich einzelne Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, die jedoch nicht zum Auffinden der 82-Jährigen führten. Nach Angaben des „SR“ vom heutigen Mittwoch (21. September 2022) ist die Frau immer noch nicht gefunden.

Neue Abläufe bei Demenz-Patienten

Dem Sender zufolge haben das Verschwinden der Frau und dessen Folgen heute den Gesundheitsausschuss des Landtages beschäftigt. Am Knappschafsklinikum Sulzbach sollen demnach künftig neue Abläufe dafür sorgen, dass so etwas (möglichst) nicht mehr passiert. Laut Hermann-Josef Scharf (CDU), dem Ausschussvorsitzenden, könnten solche Fälle zwar auch in Zukunft nicht gänzlich verhindert werden. Aber ein anderer Umgang damit sei notwendig.

Einerseits arbeite man „klugen Lösungen für die Zukunft“, so der „SR“ auf Grundlage der Aussage von Scharf. Etwa sollen GPS-Tracker genutzt werden. Diese würden betroffenen Demenz-Patient:innen dann angezogen werden. Andererseits sollen Pflegekräfte weniger in die Haftung genommen werden. Für den Fall, dass sich noch einmal an Demenz erkrankte Patient:innen „selbstständig“ machten, habe die Klinik die neuen Abläufe genau festgelegt.

Keine Kündigungen, aber arbeitsrechtliche Konsequenzen für Pflegekräfte

Nach dem Verschwinden der 82-Jährigen hatte die Klinik Medienberichten zufolge zwei Mitarbeiterinnen mit fristlosen Kündigungen gedroht – wegen einer mutmaßlichen Verletzung ihrer Aufsichtspflicht. Zu den Kündigungen kam es allerdings nicht. Dafür waren aber arbeitsrechtliche Konsequenzen eingeleitet worden.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte