RKI-Studie: Wo stecken sich die meisten Menschen mit Corona an?

Eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt, soll zeigen, in welchem Umfeld sich die Menschen in Deutschland am häufigsten mit dem Coronavirus angesteckt haben. Dazu hat das RKI die Daten von mehr als von 55.000 Infizierten ausgewertet.
RKI-Präsident Lothar H. Wieler bei einer Pressekonferenz zum Stand der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS
RKI-Präsident Lothar H. Wieler bei einer Pressekonferenz zum Stand der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS
RKI-Präsident Lothar H. Wieler bei einer Pressekonferenz zum Stand der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS
RKI-Präsident Lothar H. Wieler bei einer Pressekonferenz zum Stand der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS

Am Arbeitsplatz, im privaten Umfeld oder im ÖPNV: Wo genau haben sich die Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus angesteckt? Diese Frage möchte eine Studie des Robert-Koch-Instituts beantworten. Dafür hat das RKI die Daten von 55.000 Infizierten ausgewertet, in denen die Art der Ansteckung ermittelt wurde. Das entspricht rund 27 Prozent aller bislang gemeldeten Fälle in Deutschland.

Die meisten Menschen in Privathaushalten infiziert

Laut den Ergebnissen der Studie stecken sich die meisten Menschen bislang im privaten Umfeld an. Die Übertragungen im familiären und häuslichen Umfeld führten laut RKI zwar nicht unbedingt zu vielen Folgefällen (also nur zu wenigen Fällen pro Ausbruch), aber kämen mit großem Abstand am häufigsten vor.

Alten- und Pflegeheime sorgte für viele Corona-Übertragungen

Daneben scheint vor allem gemeinsames Wohnen in Alten- und Pflegeheimen besonders häufig zu Corona-Übertragungen zu führen. Die Ausbrüche seien zwar deutlich seltener als in Privathaushalten, dafür steckten sich bei einem Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim bislang durchschnittlich fast 19 Personen an. Bei einem Ausbruch zu Hause sind es beispielsweise im Schnitt nur 3,2 Infizierte. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht laut der RKI-Studie in Flüchtlingsheimen. Dort sorgt ein Corona-Ausbruch im Schnitt für 21 Infektionen.

Schulen bislang kaum für Infektionen verantwortlich

Laut der RKI-Studie spielen Schulen bislang nahezu keine Rolle bei den Infektionen. So ordnet das RKI den Schulen nur 31 Ausbrüche und 150 Infektionen zu. Allerdings sind die Daten für die Schulen nur wenig aussagekräftig, da das RKI nur Daten bis zum 11. August 2020 berücksichtigt hat. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich viele Schulen noch in den Sommerferien oder waren bislang nur wenige Tage nach den Sommerferien geöffnet. Auch bei den Daten davor ist zu berücksichtigen, dass die meisten Schulen während der Pandemie nur eingeschränkt geöffnet waren.

Restaurants und Büros nur Nebenschauplätze

Restaurants, Hotels oder Büros gelten laut RKI bislang als Nebenschauplätze. Ausbrüche im ÖPNV seien laut RKI nur schwer ermittelbar, da die Identität des Kontaktes kaum nachvollziehbar sei. Mit Abstand am seltensten führten Situationen im Freien (beispielsweise drei bekannte Infektionen bei einem Picknick) zu Corona-Infektionen.

Die Studie des Robert-Koch-Instituts findet ihr unter: „RKI-Studie zum Infektionsumfeld von erfassten COVID-19-Ausbrüchen in Deutschland“.

Verwendete Quellen:
– RKI-Studie zum Infektionsumfeld von Covid-19-Ausbrüchen in Deutschland