Saar-Polizei in der Krise? Bewerbungszahlen auf historischem Rekordtief

Die Bewerbungszahlen für den saarländischen Polizeivollzugsdienst befinden sich auf einem historischen Rekordtief. Die Gewerkschaft der Polizei beibachtet diese Entwicklung mit großer Sorge und macht die Politik des Saarlandes für diesen Negativtrend verantwortlich.
Die Polizei im Saarland klagt über mangelnde Bewerberzahlen. Symbolfoto: Hendrik Schmidt
Die Polizei im Saarland klagt über mangelnde Bewerberzahlen. Symbolfoto: Hendrik Schmidt
Die Polizei im Saarland klagt über mangelnde Bewerberzahlen. Symbolfoto: Hendrik Schmidt
Die Polizei im Saarland klagt über mangelnde Bewerberzahlen. Symbolfoto: Hendrik Schmidt

Saar-Polizei: Bewerberzahlen auf Rekordtief

Zum Bewerbungsschluss für den saarländischen Polizeivollzugsdienst am 15. Oktober 2018 lag die Bewerberzahl bei 600. Vor zehn Jahren bewarben sich nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit 1.300 Bewerbern noch mehr als doppelt so viele junge Menschen bei der Polizei. Diese äußerst prekäre Entwicklung wird von der „GdP“ mit großer Sorge beobachtet.

Gewerkschaft der Polizei macht Politik verantwortlich

Für diese Negativentwicklung macht die Gewerkschaft der Polizei die Politik des Saarlandes verantwortlich. Hierzu äußerte sich der GdP-Landesvorsitzende David Maaß: „Die politisch Verantwortlichen haben das Schiff ´Polizei´ in den letzten Jahren sehenden Auges in Richtung des Eisberges gesteuert. Der Personalabbau, die hohe Arbeitsbelastung und die schlechte Besoldung verleiten junge Menschen offenbar, sich in der freien Wirtschaft oder bei anderen Polizeien zu bewerben. Der neue Kapitän Tobias Hans hat das Ruder des Sparkurses nun in der Hand und sollte schleunigst eine andere Richtung einschlagen, bevor die saarländische Polizei nicht mehr zu retten ist. Wir fordern 500 Mehreinstellungen im Vollzugsdienst bis 2030 sowie eine Anpassung der Besoldung an den Bundesdurchschnitt. Ein attraktiver Beruf führt zu einem Wiederanstieg der Bewerbungszahlen!“

Personalstärke der Polizei im Saarland auf historischem Tiefstand

Die Personalstärke der saarländischen Polizei ist mit 2.500 aktiven Vollzugsbeamtinnen und -beamten bereits jetzt auf einem historischen Tiefstand. Laut Angaben der „GdP“ sei die Belastungsgrenze der Polizeibeamten in vielen Arbeitsbereichen massiv überschritten. Es liege an der Politik nun endlich zu handeln.

David Maaß hierzu: „Der Ernst der Situation sollte von der Politik endlich erkannt werden. Innere Sicherheit wird in Zukunft Wahlkämpfe entscheiden. Ein ordentlicher Umgang seitens der Politik mit ihrer Polizei ist ein Zeichen der Wertschätzung. Hieran fehlt es offenbar zurzeit.“