Saar-Unternehmen Globus landet auf „Liste der Schande“

Welche Unternehmen haben ihre Geschäfte in Russland beendet? Und welche Betriebe halten ihre Beziehungen weiterhin aufrecht? Das zeigt eine öffentliche Liste der "Yale School of Management". Nach aktuellem Stand werden in der sogenannten "Hall of Shame" auch einige deutsche Unternehmen gelistet - darunter Globus.
Aufgrund der Geschäfte in Russland landet Globus in der "Hall of Shame" einer Yale-Analyse. Foto: Globus Markthalle
Aufgrund der Geschäfte in Russland landet Globus in der "Hall of Shame" einer Yale-Analyse. Foto: Globus Markthalle

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich die Elite-Uni Yale unter Leitung von Wirtschaftsprofessor Jeffrey Sonnenfeld mit Geschäftsbeziehungen von Unternehmen zu Russland beschäftigt. „Über 600 Betriebe haben schon mitgeteilt, freiwillig ihre Geschäfte in Russland […] zu beenden“, heißt es in der entsprechenden Auflistung der „Yale School of Management“. Einige Unternehmen setzen derweil ihre Geschäftsbeziehung unbeirrt fort, so die Uni.

Anders formuliert könnte man sagen: In der öffentlichen Liste werden Unternehmen, die weiterhin in Russland agieren, an den Pranger gestellt. Wie etwa „stern.de“ berichtet, wird die Yale-Auflistung auch als „Hall of Shame“ bezeichnet – also „Halle der Schande“ oder alternativ auch „Liste der Schande“. Auch deutsche Unternehmen führt die Analyse auf, darunter beispielsweise Liebherr und ThyssenKrupp. Zudem findet sich ein bekanntes saarländisches Unternehmen wieder – nämlich Globus.

Saar-Unternehmen Globus landet auf „Liste der Schande“

Ursprünglich umfasste die Aufzählung lediglich die Kategorien „hat sich zurückgezogen“ und „verbleibt“, wie aus der entsprechenden Yale-Webseite hervorgeht. Mittlerweile werden die Unternehmen anhand von fünf Kategorien eingeteilt – von „Rückzug – Klarer Bruch“ bis hin zu „Unternehmen, die sich Forderungen nach Ausstieg/Reduzierung ihrer Aktivitäten widersetzen“.

Nach aktuellem Stand befindet sich auch das Saar-Unternehmen Globus in der Liste. Dieses landet laut Yale in der am meist kritisierten Kategorie, also „Unternehmen, die sich Forderungen nach Ausstieg/Reduzierung ihrer Aktivitäten widersetzen“. Im englischen Original wird das Ganze so bezeichnet: „Companies that are just continuing business-as-usual in Russia“.

Globus verkauft weiter russische Produkte – Begründung des Unternehmens

Anfang März hatten wir berichtet: Im Falle seiner Lebensmittelmärkte will Globus auch weiterhin an russischen Produkten festhalten. Laut Statement des Saar-Unternehmens verurteile Globus jedoch den Krieg, hieß es zu dem Zeitpunkt. Man würde an vielen Standorten mit Hilfsorganisationen und privaten Initiativen zusammenarbeiten. Darüber hinaus war zugesichert worden, Menschen an den Grenzen, in der Ukraine und Geflüchtete mit Spenden zu unterstützten.

Beschäftigte in Russland

Angaben der „SZ“ zufolge zählt die Globus Holding rund 10.000 Beschäftige in 19 russischen Hypermärkten. Die Läden würden selbstständig vom deutschen Markt wirtschaften. Globus wolle mit dem Fortführen des Geschäfts zu einem die „Grundversorgung der Menschen“ sicherstellen, geht aus dem Medienbericht hervor. Zum anderen habe man eine Verantwortung gegenüber den in Russland beschäftigen Menschen.

Die „SZ“ stellte bei Globus auch eine Anfrage wegen der Auflistung des Unternehmens in der „Hall of Shame“. Die Details dazu und weitere Hintergründe zur Yale-Analyse gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen. Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen).

Verwendete Quellen:
„Yale School of Management“: „Over 600 Companies Have Withdrawn from Russia—But Some Remain“
– stern.de
– Saarbrücker Zeitung
– eigener Bericht