Saarbrücken ist die Amphetamin-Hauptstadt Deutschlands

Aus einer aktuellen Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht geht hervor: Saarbrücken ist zwar nicht mehr die Amphetamin-Hauptstadt Europas. Im bundesweiten Vergleich fällt der Speed-Konsum hierzulande allerdings am höchsten aus.
Amphetamin ist auch als Speed und Pep bekannt und hat eine aufputschende Wirkung. Symbolfoto: David Ebener/dpa-Bildfunk.
Amphetamin ist auch als Speed und Pep bekannt und hat eine aufputschende Wirkung. Foto: David Ebener/dpa-Bildfunk
Amphetamin ist auch als Speed und Pep bekannt und hat eine aufputschende Wirkung. Symbolfoto: David Ebener/dpa-Bildfunk.
Amphetamin ist auch als Speed und Pep bekannt und hat eine aufputschende Wirkung. Foto: David Ebener/dpa-Bildfunk

Die neueste Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) ergab, dass Saarbrücken noch immer die Amphetamin-Hauptstadt Deutschlands ist.

Aktuelle Zahlen zeigen: Im Jahr 2019 konsumierten 1.000 Saarbrücker 340,98 Milligramm Amphetamin am Tag. Im bundesweiten Vergleich ist das der Höchstwert. Auf Platz zwei landete Dortmund (188,83 mg), den dritten Platz belegte Dülmen (169,94 mg).

Saarbrücken kein „Spitzenreiter“ mehr in Europa

Laut EBDD ist Saarbrücken nicht mehr die Amphetamin-Hauptstadt Europas. 2018 konsumierten 1.000 Saarbrücker im Durchschnitt 407,4 Milligramm Amphetamin am Tag. Die für 2019 festgestellten 340,98 Milligramm pro Tag wurden im Vergleich mit anderen europäischen Städten durch Stockholm und Gävle (beides in Schweden) übertroffen. Demnach kam die EBDD für Stockholm, also den neuen „Spitzenreiter“, auf einen Wert von 446,94 Milligramm.

In Saarbrücken sank der Speed-Konsum im Jahr 2019 laut der EBDD-Studie um etwa 17 Prozent im Vergleich zu 2018. Damit belegt die saarländische Landeshauptstadt in der aktuellen Studie, wie bereits 2017, europaweit den dritten Platz.

Amphetamin-Problem im Saarland

Auch die saarländische „Waste-Water-Studie“ der Landesregierung kam 2019 zum Ergebnis, dass das Saarland ein Amphetamin-Problem habe. „Leider haben sich die hohen Werte, die bei der europaweiten Erhebung festgestellt wurden, auch durch unsere Studien bestätigt“, hatte Staatssekretär Stephan Kolling in diesem Zusammenhang erklärt. Das Land reagierte auf das Ergebnis etwa mit einer Präventionskampagne.

So kommen die Zahlen der EBDD zustande

Die EBDD untersuchte nach eigenen Angaben für eine Woche lang im März 2019 in 68 europäischen Städten die Rückstände von verschiedenen Drogen im Abwasser. Die „rohen 24-Stunden-Sammelproben“ wurden auf sogenannte „Urin-Biomarker“ (messbare Eigenschaften) der Muttersubstanz für Amphetamin, Metamphetamin und Co. untersucht.

Verwendete Quellen:
– European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction: Wastewater analysis and drugs — a European multi-city study 2020
– eigene Berichte