Saarbrücker Hundeschule nach Vorwürfen der Tierquälerei geschlossen

Nachdem Aufnahmen von fragwürdigen Trainingsmethoden im Netz für Empörung gesorgt hatten, ist eine Saarbrücker Hundeschule nun vorerst geschlossen. Verfahren sollen derweil klären, ob sich der Betrieb der Tierquälerei schuldig gemacht hat.
Hier zu sehen: ein Screenshot aus einem der Videos. Screenshot: Klaus-Jessica Render/Facebook
Hier zu sehen: ein Screenshot aus einem der Videos. Screenshot: Klaus-Jessica Render/Facebook

Hundeschule nach Trainingsvideos vorerst geschlossen

Die Saarbrücker Hundeschule „HBAZ Jakobshütte“ ist vorerst geschlossen. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) habe laut Bild-Zeitung den Betrieb vorläufig untersagt. In den vergangenen Wochen hatten Aufnahmen von umstrittenen Hundetrainings der Schule im Netz für Empörung gesorgt – und eine Überprüfung sowie Strafanzeigen nach sich gezogen.

Hunde sollten über offene Flammen springen

Auf Social Media waren Mitte September Videos und Fotos geteilt worden, die Trainingseinheiten in der Hundeschule zeigten. Die darin zu sehenden Methoden stießen jedoch auf scharfe Kritik von Tierschützer:innen. Besonders eine Szene, in der Hunde an der Leine über offene Flammen springen sollten, rief Entrüstung hervor. Eines der Tiere verbrennt sich darin augenscheinlich die Schnauze.

User:innen informieren das Ministerium und stellen Anzeigen

Die Aufnahmen, die der Betreiber der Hundeschule selbst gepostet und kurz darauf wieder gelöscht hatte, schlugen hohe Wellen. „Tierquälerei“ befanden Nutzer:innen auf Facebook und informierten das Ministerium für Verbraucherschutz. Tausende Anzeigen gingen ein.

PETA zeigt auch die Hundehalter an

Die Tierschutzorganisation PETA stellte nicht nur gegen den Betreiber HBAZ Jakobshütte, sondern auch die teilnehmenden Hundehalter Strafanzeige. Diese hätten vollkommen unverantwortlich gehandelt, da sie ihre Schützlinge zu gefährlichen Stunts gezwungen hätten. Die Methoden könnten den Tieren nicht nur Angst einjagen, sondern auch Verletzungen zufügen.

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LAV und Staatsanwaltschaft überprüfen mögliche Tatbestände

Der Betrieb muss nach einer Verfügung des LAV bereits seit rund zwei Wochen ruhen. Das Amt hatte eine Überprüfung angekündigt, die feststellen soll, ob Tatbestände für Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten erfüllt wurden. Die Staatsanwaltschaft sah derweil zunächst einen Anfangsverdacht auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Bis ein Ermittlungsverfahren die Hintergründe geprüft hat, gelte jedoch die Unschuldsvermutung.

Betreiber vermutet „Kampagne“ gegen eigene Person

Der Besitzer der Hundeschule, Diethelm Klüsener, ist sich derweil keines Vergehens bewusst. In einem Facebook-Post nennt er den Shitstorm „eine gezielte Kampagne gegen meine Person„. Kein Hund habe sich in den Trainings verbrannt oder verletzt. Wie es für die Hundeschule nun weitergeht, werden die Verfahren zeigen.

Verwendete Quellen:
– Bild-Zeitung
– Eigener Artikel