Saarländische Bürgermeister wütend: Forderung von Corona-Kontrollen für Outlet-Center Zweibrücken

Die Bürgermeister (beziehungsweise Oberbürgermeister) von vier saarländischen Städten zeigen sich sehr verärgert über die neue Corona-Verordnung aus Rheinland-Pfalz, wonach das Fashion Outlet Zweibrücken ab kommenden Montag (20. April 2020) wieder öffnen darf. Sie fordern geschlossen Kontrollen in Richtung Zweibrücken.
Uwe Conradt (links) und Jörg Aumann, die beiden Oberbürgermeister von Saarbrücken und Neunkirchen. Archivfotos: Tobias Ebelshäuser/SOL.DE | Stadt Neunkirchen.
Uwe Conradt (links) und Jörg Aumann, die beiden Oberbürgermeister von Saarbrücken und Neunkirchen. Archivfotos: Tobias Ebelshäuser/SOL.DE | Stadt Neunkirchen.
Uwe Conradt (links) und Jörg Aumann, die beiden Oberbürgermeister von Saarbrücken und Neunkirchen. Archivfotos: Tobias Ebelshäuser/SOL.DE | Stadt Neunkirchen.
Uwe Conradt (links) und Jörg Aumann, die beiden Oberbürgermeister von Saarbrücken und Neunkirchen. Archivfotos: Tobias Ebelshäuser/SOL.DE | Stadt Neunkirchen.

Die Verwaltungschefs der großen saarländischen Städte Uwe Conradt (Saarbrücken), Jörg Aumann (Neunkirchen), Michael Forster (Homburg) und Peter Demmer (Saarlouis) kritisieren die unabgestimmte Öffnung von Outlet-Centern und Shopping-Malls in Rheinland-Pfalz sowie die Sondergenehmigung für Ikea in Nordrhein-Westfalen.

Conradt, Aumann, Forster und Demmer sind sich einig: „Es darf kein Überbietungswettbewerb zwischen den Bundesländern entstehen. Das ist im wortwörtlichen Sinne zurzeit lebensgefährlich. Im Ergebnis entsteht eine Situation, die sehr schnell unkontrolliert werden kann und zu einer erneuten Schließung führen könnte. Wir müssen auch weiterhin effektiv Menschenansammlungen verhindern, um eine Ausbreitung einzudämmen. Die erzielten Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie dürfen durch unkontrolliertes Handeln nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden.“

„Wettbewerbsvorteil auf Kosten des Saarlandes“

Im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung an die regionale Presse vom heutigen Samstag (18. April 2020) führten die Verwaltungschefs weiter aus: „Eine Öffnung etwa des Outlet-Centers Zweibrücken hätte zudem verheerende Auswirkungen auf unsere Innenstädte. Menschen können einen Euro nur einmal ausgeben. Wenn Rheinland-Pfalz jetzt unabgestimmt und unkontrolliert Shopping-Malls und Outlet-Center öffnet, entsteht auch der Eindruck, man versuche sich damit einen Wettbewerbsvorteil auf Kosten des Saarlandes zu verschaffen“.

Saar-Bürgermeister fordert die saarländische Landesregierung

Laut Ansicht der saarländischen Lokalpolitiker sollte durch die Landesregierung klargestellt werden, dass Outlet-Center-Shopping in Rheinland-Pfalz keinen triftigen Grund für Saarländerinnen und Saarländer darstellen, um das Haus zu verlassen. Dies sollte nach Ansicht von Conradt, Aumann, Forster und Demmer auch durch die Landespolizei kontrolliert werden, denn sonst „bekommen wir eine Situation, dass durch das Regulierungsgefälle im Gesundheitsschutz auch der Handel im Saarland zusätzlich geschwächt wird“, wie es in der gemeinsamen Erklärung der Bürgermeister heißt.

Appell an die saarländische Bevölkerung

Die Verwaltungschefs aus Saarbrücken, Neunkirchen, Homburg und Saarlouis appellieren an die Saarländerinnen und Saarländer, in dieser schwierigen Situation ihre Anbieter vor Ort solidarisch zu unterstützen, anstatt sich und ihre Familien durch Neuknüpfung von Infektionsketten zu gefährden. „Corona-Shopping ist gefährlich und ein Spiel mit dem Feuer!“, heißt es zum Abschluss der gemeinsamen Erklärung.

Verwendete Quellen:
– Gemeinsame Erklärung von Uwe Conradt, Jörg Aumann, Michael Forster und Peter Demmer vom 18.04.2020