Saarland: Deutlich weniger Notfall-Patienten – Angst vor Corona-Infektion?
Während der Coronavirus-Pandemie behandeln die Notaufnahmen im Saarland offenbar weniger Patienten als sonst. Das hat das Gesundheitsministerium am Mittwoch (22. April 2020) mitgeteilt.
Angst vor Infizierung?
Als einen potenziellen Grund führt es die Angst vieler Patientinnen und Patienten vor einer Infektion auf. Die ist laut Ministerium aber unbegründet: Die Notaufnahmen hätten die Hygienemaßnahmen deutlich verschärft, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. So wurde beispielsweise an der Uniklinik in Homburg die Zentrale Notaufnahme erweitert. Hier werden Patientinnen und Patienten zunächst in separaten Zelten untersucht.
Bachmann: Versorgung gesichert
Ministerin Monika Bachmann (CDU) appellierte daher an die Bürgerinnen und Bürger, nicht zu zögern und bei akutem Unwohlsein und plötzlichen Schmerzen Notaufnahmen oder Ärzte aufzusuchen. „Die Notfallversorgung wie die allgemeine medizinische Versorgung ist im Saarland auch in Zeiten der Corona-Pandemie weiterhin gesichert“, so Bachmann.
Deutlich weniger Schlaganfall-Patienten
Vergangene Woche hatte der „SR“ berichtet, dass es an den Kliniken im Saarland zurzeit teilweise rund 50 Prozent weniger Schlaganfall-Patienten gebe als zuvor. Auch seien 15 Prozent weniger Rettungseinsätze gefahren worden. „Bei vielen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zählt wortwörtlich jede Minute“, erklärt Gesundheitsministerin Bachmann.
Bei Grippesymptomen erst Arzt anrufen
Weiterhin sollten sich Patientinnen und Patienten mit Grippesymptomen zunächst telefonisch an die Arztpraxen wenden, um eine potenzielle Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Daneben könne für medizinische Fragen immer auch der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117 kontaktiert werden, so das Gesundheitsministerium.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Gesundheitsministeriums, 22.04.2020
– Saarländischer Rundfunk