Böllerverbot an Silvester in Homburg? Bürgermeister hat klare Meinung dazu

Das Thema "Böllern an Silvester" sorgt jedes Jahrs aufs Neue für Diskussionen. Aus dem Homburger Rathaus kommt jetzt eine (ziemlich) deutliche Position.
Auf der St. Wendeler Kirmes sind drei Personen durch einen Böller verletzt worden. Symbolfoto: dpa-Bildfunk
Auf der St. Wendeler Kirmes sind drei Personen durch einen Böller verletzt worden. Symbolfoto: dpa-Bildfunk

Diskussion um Böllerverbot

Auch in diesem Jahr gibt es wieder bundesweit Diskussionen um das Thema „Böllern an Silvester“. Zuletzt hatte sich die Deutsche Umwelthilfe an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gewandt – mit der Initiative, Böllern zum Jahreswechsel generell zu verbieten. Zu dem Zeitpunkt verwies die Organisation auf eine Umfrage, wonach die Mehrheit der Deutschen für ein Böllerverbot an Silvester sei. München beispielsweise plant derzeit, das Böllern zumindest im Bereich des „Inneren Rings“ zu verbieten.

Homburg: Bürgermeister sieht (derzeit) kein Böllerverbot

Auch die Stadtspitze im Homburger Rathaus verfolgt die Diskussion, wie es in einer aktuellen Mitteilung heißt. Zum „gegenwärtigen Zeitpunkt“ hält Bürgermeister Michael Forster (CDU) nichts von einem generellen Böllerverbot an Silvester. „Ich finde es sinnvoll, dass wir uns frühzeitig mit dem Thema befassen, bin aber kein Freund von Schnellschüssen“, wird er in einer Mitteilung der Kreisstadt zitiert. Auch das Definieren einer „Umweltschutzzone“ sei in Homburg aktuell „keine Überlegung“.

„Nicht alles verbieten“

Laut Forster dürfe man den Bürger:innen „nicht alles verbieten“. In den beiden „Corona-Jahren“ habe man bereits stark in den privaten Bereich eingreifen müssen. „Bei vielen ist so der Eindruck entstanden, als wolle der Staat und seine Einrichtungen dem Einzelnen jeden Spaß verleiden“, so der Bürgermeister. Dem müsse man entgegentreten. Nach Angaben der Stadt habe bislang noch keine der im Stadtrat vertretenen Fraktionen für die nächste Sitzung Diskussionen über ein potenzielles Böllerverbot beantragt. Aus Sicht des Bürgermeisters gebe es auch keinen Grund für ein gänzliches Verbot, denn viele Menschen hätten Spaß am „lauten Treiben“ und den Raketen.

Auch Verständnis für Gegenargumente

Wie ebenso aus der Mitteilung der Stadt hervorgeht, habe Forster auch Verständnis für Gegenargumente von Ärzt:innen, Pflegenden sowie Naturschützer:innen. Jedoch gelte es ebenso, „die Sorgen der Hersteller und der Gewerbetreibenden – insbesondere nach dem generellen Böllerverbot beim letzten Jahreswechsel – zu akzeptieren, die von der Produktion und dem Verkauf des Sortimentes lebten“.

Kein zentrales Feuerwerk in Homburg

Den Angaben der Stadt zufolge schließt der Bürgermeister allerdings ein von der Stadt veranstaltetes zentrales Feuerwerk aus. „Wir haben in Homburg nicht die eine große Feier oder das eine große Event zum Jahreswechsel, wo ein solches Feuerwerk reinpassen würde.“

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Stadt Homburg
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur