Über 800 Jobs bei Michelin in Homburg gefährdet: So will die IG BCE jetzt Stellen retten

Der französische Reifenhersteller Michelin will mehrere Reifenwerke in Deutschland schließen. In Homburg soll ein Großteil der Arbeitsplätze gestrichen werden. Um möglichst viele Jobs zu retten, hat die Gewerkschaft IG BCE nun ein Konzept vorgelegt. Dieses verspricht Hoffnung für die über 800 Angestellten im saarländischen Michelin-Werk.
Können Hunderte Jobs bei Michelin in Homburg gerettet werden? Das erhofft sie die Gewerkschaft IG BCE, die am Donnerstag (15.02.2024) ein Konzept vorgelegt hat. Symbolfoto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk
Können Hunderte Jobs bei Michelin in Homburg gerettet werden? Das erhofft sie die Gewerkschaft IG BCE, die am Donnerstag (15.02.2024) ein Konzept vorgelegt hat. Symbolfoto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk
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Zahlreiche Jobs im Michelin-Werk in Homburg stehen auf der Kippe

Ende November hatte der französische Reifenhersteller Michelin einen weitreichenden Stellenabbau angekündigt: „Michelin streicht Standorte und Tausende Stellen“. Nach den Plänen des Unternehmens soll die Produktion in Karlsruhe und Trier sowie die Fertigung von Lkw-Neureifen und Halbfabrikaten in Homburg bis Ende 2025 schrittweise eingestellt werden.

Der Abbau betrifft über 1.500 Menschen in den Werken in Homburg, Trier und Karlsruhe. Alleine in Homburg sollen über 800 Jobs gestrichen werden. Auch wenn die Runderneuerung von Lkw-Reifen in Homburg bestehen bleiben soll, blieben damit nur knapp 480 Stellen in dem saarländischen Michelin-Werk.

Gewerkschaft IG BCE will möglichst viele Jobs bei Michelin retten

Um einen personellen Kahlschlag in den Michelin-Werken zu verhindern, hat die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) am heutigen Donnerstag (15. Februar 2024) ein Konzept vorgestellt, das die geplante Schließung mehrerer Michelin-Reifenwerke in Deutschland und den Abbau von über 1.500 Jobs möglichst weitgehend verhindern soll.

Runderneuerung von Lkw-Reifen soll in Homburg ausgebaut werden

Konkret schlägt die IG BCE laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur gemeinsam mit den Betriebsräten vor, Kompetenzzentren zu bilden, um die Produktion weiter zu spezialisieren sowie Werke bei geringerer Beschäftigtenzahl zusammenzulegen, um die Kosten zu senken. Für Homburg sieht das Konzept im Detail vor, die Runderneuerung von Lkw-Reifen auszubauen sowie die Neureifenproduktion und Halbfertigprodukte mit reduzierter Belegschaft fortzuführen. Der Fokus soll dabei auf anspruchsvollen Reifendimensionen liegen. Laut Matthias Hille, dem IG BCE-Konzernbetreuer, könne der Stellenabbau damit „deutlich reduziert werden und die Werke des Reifenherstellers können erhalten bleiben“.

Michelin will Vorschläge sorgfältig prüfen

Michelin erklärte am Donnerstag, dass man die Vorschläge der IG BCE sorgfältig prüfen und bewerten wolle, um dann mit den Sozialpartnern die nächsten Schritte zu besprechen. IG BCE-Konzernbetreuer Hille erklärte unterdessen, dass man von Gewerkschaftsseite „offen für Gespräche über alle vernünftigen Möglichkeiten zur Kostenreduzierung an den deutschen Standorten“ sei.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur