Scharfe Attacke: Hans kritisiert Werteunion als „Beleidigung für alle CDU-Mitglieder“

Die ultrakonservative Werteunion wird in der CDU viel diskutiert. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans hat sie jetzt scharf attackiert. Auch zum Rückzug von Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte er sich - und glaubt nicht daran, dass Angela Merkel vorzeitig aufhört.
Tobias Hans hat in einem Interview die Werteunion angegriffen. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Tobias Hans hat in einem Interview die Werteunion angegriffen. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Tobias Hans hat in einem Interview die Werteunion angegriffen. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Tobias Hans hat in einem Interview die Werteunion angegriffen. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat die ultrakonservative Werteunion in der CDU scharf attackiert. „Ein Bekenntnis zur Werteunion ist eine Beleidigung für alle CDU-Mitglieder“, sagte Hans der „Rheinischen Post“.

„Es braucht keine Werteunion“

Die CDU mache Politik auf den Fundamenten ihrer Werte. „Es braucht keine Werteunion“, unterstrich der CDU-Politiker. Jeder in der Werteunion müsse sich überlegen, ob sein Platz noch in der Union sei. „Wenn nicht, müsste er konsequenterweise sein Parteibuch zurückgeben“, verlangte Hans.

CDU-Politiker wollen Werteunion aus Partei drängen

Mehrere CDU-Politiker hatten als Konsequenz aus dem Zuspruch der Werteunion zur Wahl des Thüringer FDP-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich gefordert, den Zusammenschluss aus der Partei zu drängen. Kemmerich war mit den Stimmen von CDU und AfD gewählt worden, was bundesweit Empörung ausgelöst hatte. Er trat am Samstag als Regierungschef zurück und ist nur noch geschäftsführend im Amt.

Hans: Merkel bleibt Kanzlerin

Für Hans kommt ein vorzeitiger Rückzug von Kanzlerin Angela Merkel derweil nicht in Frage – trotz der Diskussion, ob CDU-Parteivorsitz und Kanzleramt besser in eine Hand gehörten. „Es ist ja klar, dass Angela Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode Bundeskanzlerin ist. Und sie hat hierbei auch die Unterstützung der Partei und des Parteipräsidiums“, sagte das CDU-Präsidiumsmitglied am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Darum gehe es nicht. Vielmehr müsse die Partei sich nach der Entscheidung für einen Kanzlerkandidaten dann danach ausrichten und mit einer Stimme sprechen.

AKK hat Lehren gezogen

Den Rückzug der Kanzlerin von der CDU-Spitze 2018 sah Hans kritisch. „Ganz ohne Frage wäre es besser gewesen, Angela Merkel wäre noch länger Bundesvorsitzende der CDU geblieben und hätte damit die Einheit von Kanzleramt und Parteivorsitz weiter möglich gemacht“, sagte er. Aus dieser Phase müssten nun die Lehren gezogen werden. Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer habe dies getan.

Kramp-Karrenbauer hatte am Montag angekündigt, nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung zu stehen und sich nach Klärung der K-Frage auch vom CDU-Vorsitz zurückzuziehen. Als Grund nannte sie auch die Trennung von Vorsitz und Kanzleramt, die die CDU schwäche.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur