Schlangenhalter von Schiffweiler zu mehreren Jahren Haft verurteilt

Anfang des Jahres waren in Schiffweiler mehrere Schlangen ausgebüxt, nachdem ihr Halter sie zurückgelassen hatte, um sich vor der Polizei zu verstecken. Der Mann stand nun wegen anderer Vergehen vor Gericht. Dieses verurteilte ihn zu mehreren Jahren Haft.
Das Landgericht Saarbrücken hatte den Psychologen wegen schwerem sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilt. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das Landgericht Saarbrücken. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das Landgericht Saarbrücken hatte den Psychologen wegen schwerem sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilt. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Das Landgericht Saarbrücken. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Sechs Jahre Haft für Schlangenhalter aus Schiffweiler

Das Landgericht Saarbrücken hat den Schlangenhalter von Schiffweiler am Donnerstag (17. August 2023) zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und vier Monaten verurteilt. Ihm war wegen bewaffneten Drogenhandels und illegalen Waffenbesitzes der Prozess gemacht worden. Dabei kamen die Prozessbeteiligten im Vorfeld zum Urteil zu einem „Deal“. Der Schuldspruch lag im Rahmen des vereinbarten Strafmaßes.

Vorzeitige Entlassung bei erfolgreicher Therapie

Der 38-Jährige soll zudem in einer Erziehungsanstalt untergebracht werden. Wenn er die Hälfte seiner Strafe verbüßt hat, kann er demnach auf freien Fuß kommen. Voraussetzung für die Entlassung nach drei Jahren und zwei Monaten ist, dass er sich erfolgreich einer zweijährigen Therapie in der Merziger Forensik unterzieht. Obwohl der Angeklagte über Jahre hinweg und in erheblichem Ausmaß Drogen konsumierte, sei er beim Dealen strukturiert vorgegangen. Das Gericht ging daher nicht von einer verminderten Schuldfähigkeit aus.

Ausgebüxste Schlangen waren nicht Gegenstand des Prozesses

Seine Verstöße gegen das Arten- und Tierschutzgesetz, die im Ausbüxen mehrerer Giftschlangen mündeten, spielten im Prozess keine Rolle. Mit Blick auf die zu erwartende Strafe im Hauptverfahren war dieses Verfahren eingestellt worden.

38-Jähriger tauchte unter und ließ gefährliche Giftschlangen zurück

Der 38-Jährige war im September 2022 nach einer Hausdurchsuchung untergetaucht. In seiner Wohnung ließ er mehrere Schlangen zurück. Sein Anwalt habe zwar zugesagt, sich um die Tiere zu kümmern, allerdings kam er der Aufgabe wohl nicht ausreichend nach. Im Januar brachen mehrere der Tiere aus und sorgten für Aufregung in Schiffweiler. Viele weitere fand die Polizei nur noch tot in der Wohnung. Unter ihnen waren auch Giftschlangen wie Hornvipern, Kobras und eine Schwarze Mamba. Der Fall hatte eine Debatte über die Haltung gefährlicher Tiere im Saarland ausgelöst.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Eigene Artikel