Schlimme Zustände? Diskussion um Pavian-Anlage im Neunkircher Zoo

Ein Facebook-Beitrag der „Tierbefreiungsoffensive Saar e.V." sorgt derzeit für hitzige Diskussionen. Im Fokus der Debatte: die Pavian-Anlage des Neunkircher Zoos.
Aufnahmen aus dem Gehege der Paviane. Screenshots: Facebook/Tierbefreiungsoffensive Saar e.V.
Aufnahmen aus dem Gehege der Paviane. Screenshots: Facebook/Tierbefreiungsoffensive Saar e.V.
Aufnahmen aus dem Gehege der Paviane. Screenshots: Facebook/Tierbefreiungsoffensive Saar e.V.
Aufnahmen aus dem Gehege der Paviane. Screenshots: Facebook/Tierbefreiungsoffensive Saar e.V.

Auslöser der Diskussion um die Paviane in Neunkirchen
Über 4.000 Mal wurde der Beitrag der Facebook-Seite „Tierbefreiungsoffensive Saar e.V.“ schon geteilt. Darin schildert eine Besucherin des Neunkirchers Zoos, dass sie über die Haltung der Paviane entsetzt sei.

„Das Gehege war sehr ungepflegt und roch erbärmlich. Die Tiere haben Durchfall und sind komplett mit Kot verschmiert“, liest man hier unter anderem. Und auch die Kommentare unter dem Beitrag gehen größtenteils in eine ähnliche Richtung.

„Also schrecklich, wir waren auch am Sonntag dort und was man da sieht, ist echt nicht schön„, schreibt Vanessa Janet Gonzales Galiño. „Ich bin über die letzten Jahre immer Mal wieder dort gewesen. Vieles hat sich dort mit der Zeit gebessert. Aber das Paviangehege ist und bleibt unter aller Kanone„, so der Kommentar von Yvonne Ernst.

Laut einem Fachmann, den Tierbefreiungsoffensive Saar e.V. zitiert, sei beispielsweise die teilweise sichtbare Felllosigkeit der Tiere auf Krankheiten oder einen Gendefekt zurückzuführen. Der Durchfall hingegen ließe Amöben oder Salmonellen vermuten. Daher werde man die Impressionen der Besucherin nun an den Zoodirektor sowie das Veterinäramt weiterleiten, heißt es weiter im Bericht.

Die Kommentare des Neunkircher Zoos
Und was sagt der Zoodirektor nun dazu? Auf Nachfrage der „Saarbrücker Zeitung“ (SZ) kommentiert Direktor Fritsch, es sei normal, dass innerhalb einer großen Pavian-Gruppe einzelne Tiere krank aussehen würden. Und auch das Gehege mit seinen kargen Steinen entspreche dem natürlichem Lebensraum der Tiere, fügt Fritsch hinzu.

Zoosprecher Christian Andres, so SZ, ergänzt, dass die Tiere auf den Fotos zwar auf den ersten Blick erschreckend wirken. Dennoch seien sie in die Gruppe integriert und stünden unter regelmäßiger Beobachtung. Das Veterinäramt kontrolliere die Paviane zudem regelmäßig, sagt der Neunkircher Bürgermeister Jörg Aumann.

Und nun?
Laut SZ sei der Neunkircher Zoo gerade dabei, den Bestand der Paviane zu reduzieren. Währenddessen ruft der Verein Tierbefreiungsoffensive Saar dazu auf, den Zoo komplett zu boykottieren. Ob der Bericht der Besucherin letztendlich direkte Auswirkungen auf den Zoo – und damit auf das Pavian-Gehege – hat, bleibt erst einmal abzuwarten.