„Sinnentleerung“: Tobias Hans kritisiert Merkel, die Entwicklung der CDU und die Flüchtlingspolitik

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat in einem Interview mit dem Magazin Cicero kräftig ausgeteilt. Er kritisierte darin die Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Entwicklung der CDU und Fehler in der Flüchtlingspolitik. Er setzt seine Hoffnung auf Annegret Kramp-Karrenbauer.
Der Ministerpräsident des Saarlandes Tobias Hans kritisierte in einem Interview die Entwicklung und Entscheidungen der CDU. Foto:BeckerBredel
Der Ministerpräsident des Saarlandes Tobias Hans kritisierte in einem Interview die Entwicklung und Entscheidungen der CDU. Foto:BeckerBredel
Der Ministerpräsident des Saarlandes Tobias Hans kritisierte in einem Interview die Entwicklung und Entscheidungen der CDU. Foto:BeckerBredel
Der Ministerpräsident des Saarlandes Tobias Hans kritisierte in einem Interview die Entwicklung und Entscheidungen der CDU. Foto:BeckerBredel

Die CDU hat nach Ansicht des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) unter dem Vorsitz von Angela Merkel „eine Sinnentleerung erlebt„. „Die Seele der Partei oder kontroverse Debatten haben am Ende kaum noch eine Rolle gespielt“, sagte er dem Magazin „Cicero“ (Septemberausgabe) zur Spätphase von Merkels Amtszeit als CDU-Vorsitzende. Entsprechend fühlten sich viele Mitglieder vernachlässigt, sagte Hans. Am Sonntag werden in Sachsen und in Brandenburg neue Landesparlamente gewählt.

Hans kritisiert Fehler in der Flüchtlingspolitik

Hans kritisierte die CDU auch in der Flüchtlingspolitik in 2015 und 2016. „Es sind viele Fehler gemacht worden. Zum Beispiel beim Versuch, den Menschen vorzumachen, es gebe für alles eine multilaterale europäische Lösung.“ Solange das nicht der Fall sei, „muss Deutschland als souveräner Nationalstaat in der Lage sein zu sagen, wo Grenzen sind“, sagte Hans demnach.

AKK sei eine geborene Anwärterin auf die Kanzlerkandidatur

Merkels Nachfolgerin als CDU-Vorsitzende, Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, sei auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember „mit nur knapper Mehrheit gewählt worden. Deswegen musste sie denen, die sie nicht unterstützt haben, auch Angebote machen – besonders dem konservativen Flügel“, sagte Hans. Womöglich habe sie dadurch „andere in der Mitte verschreckt„. Er sei sich aber sicher, dass AKK „auch diese Wähler wieder einbinden kann. Doch das geht eben nicht von heute auf morgen“.

Hans sieht Kramp-Karrenbauer weiter in einer Startposition als Nachfolgerin für Merkel als Bundeskanzlerin. „Als Parteivorsitzende ist sie natürlich eine geborene Anwärterin auf eine Kanzlerkandidatur“, sagte er «Cicero».

Verwendete Quellen:
• Deutsche Presseagentur