Strompreise in Rekordhöhe sorgen bei Steag für Gewinnsprung – drei Kraftwerke im Saarland
Hohe Strompreise sorgen beim Kohleverstromer Steag für Gewinnsprung
Die stark gestiegenen Strom-Großhandelspreise haben beim Steinkohleverstromer Steag im ersten Halbjahr für einen Gewinnsprung gesorgt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verfünffachte sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern auf 386,1 Millionen Euro. „Die inländischen Kraftwerke verdienen seit September 2021 Geld“, berichtete das Unternehmen am gestrigen Mittwoch (24. August 2022). Der Umsatz sei um mehr als das Doppelte auf 2,41 Milliarden Euro gestiegen. Eine Prognose für das Gesamtjahr gab das Unternehmen nicht ab.
Drei Kraftwerke im Saarland
Steag betreibt derzeit drei Steinkohlekraftwerke im Ruhrgebiet (Duisburg, Herne, Bergkamen) und eines im Saarland (Völklingen). Ab November will das Unternehmen im Saarland zwei weitere Kraftwerke aus der Netzreserve (Bexbach und Weiher) wieder an den Markt bringen.
Möglich wird dies durch ein neues Gesetz, das eine befristete Rückkehr solcher Reservekraftwerke an den Markt erlaubt. Der aus Steinkohle erzeugte Strom soll in der Gaskrise dafür sorgen, dass weniger Gas zur Stromerzeugung in Gaskraftwerken verbrannt wird. Auf der Grundlage dieses Gesetzes will Steag auch die Kraftwerke in Bergkamen und in Völklingen weiterlaufen lassen, die Ende Oktober eigentlich stillgelegt werden sollten.
Die Leistung der ab November insgesamt vier zusätzlichen Steag-Kraftwerke liegt bei rund 2.300 Megawatt. „Kein anderer Kraftwerksbetreiber kann einen so hohen Beitrag zur Gasersparnis leisten“, sagte Steag-Chef Andreas Reichel laut der Mitteilung.
Stromverkauf aus Reservekraftwerken: Verordnung wird wohl verlängert
Die aktuell gültige Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, zunächst bis Ende April 2023. Das Gesetz ermöglicht solch eine Regelung allerdings bis Ende März 2024.
Steag-Chef Reichel rechnet damit, dass die aktuelle Verordnung entsprechend verlängert wird und die Reserve-Kohlekraftwerke auch im Winter 23/24 regulär Strom produzieren und am Strommarkt verkaufen können. „Es gibt keinen überzeugenden Grund, davon auszugehen, dass die Energieversorgungslage im nächsten Frühjahr anders ist als heute und dass sich der Winter 23/24 grundsätzlich anders darstellt als der kommende.“
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur