Toter Untersuchungshäftling in JVA Saarbrücken soll Kopf von Betrüger-Bande gewesen sein

Zu dem Todesfall in der Saarbrücker Justizvollzugsanstalt liegen neue Informationen vor. Gegen den verstorbenen Mann soll im wohl größten Onlinebetrugs-Verfahren europaweit ermittelt worden sein.
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel
In der JVA Saarbrücken kam es am Montag zu einem Todesfall. Foto: BeckerBredel

Am Montag (6. Juli 2020) wurde ein 56-Jähriger, der sich in Untersuchungshaft in der JVA Saarbrücken befand, tot in seiner Zelle entdeckt. Wie der „SR“ berichtet, steht der Todesfall in Zusammenhang mit dem wohl größten Onlinebetrugs-Verfahren in Europa. Der gebürtige Sauerländer soll der Hauptverdächtige gewesen sein.

Bis zu 200.000 Personen betrogen

Nach Angaben des Senders soll der Verstorbene Kopf einer international agierenden Bande gewesen sein. Der Vorwurf: Mit vorgetäuschten Geldanlage-Plattformen hätten die Online-Betrüger bis zu 200.000 Personen betrogen. Der dadurch entstandene Schaden könnte sich in allein in Deutschland auf Hunderte Millionen Euro belaufen.

Verhaftung im Januar 2019

Laut „SR“ kam es im Januar 2019 zur Verhaftung des Mannes in Tirol. Anschließend wurde er nach Deutschland ausgeliefert; seit Oktober 2019 befand sich der 56-Jährige in der JVA Saarbrücken. Die Ermittlungen seien mit seinem Tod jedoch nicht abgeschlossen.

Aus dem Medienbericht geht ebenso hervor: Die Ermittlungen laufen weiterhin gegen 13 andere Beschuldigte. Einer davon sitze etwa in Albanien in Untersuchungshaft. Er soll ebenfalls nach Deutschland ausgeliefert werden.

Todesursache noch nicht bekannt

Nach „dpa“-Angaben dauerten die Ermittlungen zur Todesursache des 56-Jährigen an. Es seien eine Obduktion und eine toxikologische Untersuchung angeordnet worden. Das Ergebnis werde laut eines Sprechers des Justizministeriums für Donnerstag (9. Juli 2020) erwartet.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigener Bericht
– Deutsche Presse-Agentur