Untreue-Ermittlungen: Polizei durchsucht Saar-Handwerkskammer
Durchsuchungen der Handwerkskammer des Saarlandes
Seit dem heutigen Morgen durchsucht die Staatsanwaltschaft Saarbrücken die Räumlichkeiten der Handwerkskammer des Saarlandes und der IHK Kassel-Marburg. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, finden zugleich auch Durchsuchungen in Wohn- und Geschäftsräumen im Saarland und Nordrhein-Westfalen statt. Bislang habe man schriftliche Unterlagen und elektronische Daten sowie Datenträger sichergestellt.
Familienangehörige sollen mit Dienstwagen gefahren sein
Die Ermittlungen drehen sich um den Untreue-Verdacht gegen den Präsidenten der Handwerkskammer und CDU-Landtagsabgeordneten Bernd Wegner sowie den ehemaligen Hauptgeschäftsführer Arnd Klein-Zirbes. Der Vorwurf: Wertvolle Dienstfahrzeuge, die die Handwerkskammer zwischen 2017 und 2020 angeschafft hatte, sollen nicht nur von Beschäftigten, sondern auch von Familienangehörigen der Beschuldigten genutzt worden sein.
Feiern auf Kosten der Kammer und Aufträge zugunsten des Vorstandes
Auch Essenseinladungen von Mitarbeitenden, die 50. Geburtstagsfeier von Klein-Zirbes und dessen Verabschiedung zur IHK Kassel-Marburg seien auf Kosten der Kammer gegangen. Zudem seien Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Arbeiten für die Kammer aufgefallen. Demnach habe man Aufträge nicht ordnungsgemäß ausgeschrieben, sondern sie bevorzugt an Vorstandsmitglieder vergeben.
Wirtschaftsministerium schaltete Staatsanwaltschaft ein
Den Stein ins Rollen brachte nun eine Prüfmitteilung des Landesrechnungshofs zum Finanzverhalten der Handwerkskammer. Das Wirtschaftsministerium hatte diese erhalten und daraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Laut „SR“ ist die „Haushalts- und Wirtschaftsführung“ der HWK auch Thema bei der Vorstellung des Jahresberichts des Landesrechnungshofs in der nächsten Woche.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung