Saarländer lassen Vorsorge in Pandemie sausen: Welche Untersuchungen wann fällig sind

Viele Saarländerinnen und Saarländer haben in der Corona-Pandemie Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten ausfallen lassen. Die Barmer empfiehlt, diese schnellstmöglich nachzuholen. Welche Vorsorge, wann und für wen fällig ist, im Überblick:
Im Saarland sind in der Corona-Pandemie deutlich weniger Menschen zu einer Vorsorge-Untersuchung gegangen. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk
Im Saarland sind in der Corona-Pandemie deutlich weniger Menschen zu einer Vorsorge-Untersuchung gegangen. Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa-Bildfunk

Im ersten Corona-Jahr haben sich deutlich weniger Saarländerinnen und Saarländer einer Früherkennungsuntersuchung unterzogen. Das geht aus dem Barmer-Arztreport hervor. Dieser vergleicht die Zahl der entsprechenden Untersuchungen, die 2019 und 2020 als Kassenleistung gebucht waren.

38 Prozent weniger Vorsorgeuntersuchungen im Saarland

In diesem Zeitraum ist die Zahl der Gesundheitsuntersuchungen bei Erwachsenen im Saarland von rund 178.000 auf 111.000 gesunken. Ein Minus von 38 Prozent. Die Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland, Dunja Kleis führt das auf die Corona-Pandemie zurück. Sie empfiehlt, die ausgefallen Untersuchungen schnellstmöglich nachzuholen.

Hautkrebs- und Darmkrebs-Früherkennung vernachlässigt

Laut des Reports ist etwa die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen auf Hautkrebs im Saarland um ganze 23 Prozent gesunken – von 108.000 auf 83.000. Zudem erfolgten weniger Tests auf verborgenes Blut im Stuhl zur Darmkrebs-Früherkennung. Die Rate sank um 19 Prozent von 36.000 auf 29.000.

Test für zu Hause möglich

Die Darmkrebsvorsorge sei jedoch besonders wichtig, so Kleis. Eine Erkrankung bleibe häufig lange symptomlos. Gerade in Zeiten der Pandemie sei ein niedrigschwelliger Zugang zur Früherkennung wichtig. Die Barmer bietet daher nun erstmals eine „Digitale Darmkrebs-Früherkennung“ für zu Hause an.  „Den Test können BARMER-Versicherte schon ab einem Alter von 40 Jahren erhalten. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen“, berichtet Kleis.

24 Prozent weniger Saarländerinnen bei Brustkrebs-Vorsorge

Auch die Zahl der Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen sei während Corona zurückgegangen. Im Saarland nahmen nur 28.000 Frauen im Jahr 2020 ein Mammografie-Screening wahr. Im Vorjahr waren es 37.000 gewesen – ein Rückgang von 24 Prozent. Der Grund: Zu Pandemie-Beginn fehlte es in den Praxen an Schutzausrüstung. Man verzichtete daher auf Einladungen.

Diese Untersuchungen übernehmen die Krankenkassen

Wann ihr welche Früherkennungsuntersuchungen kostenlos wahrnehmen könnt, erfahrt ihr in der Übersicht:

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Verwendete Quellen:
- Pressemitteilung der Barmer