Vitamin-D-Mangel im Winter: Für wen Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind

Vitamin D ist besonders für die Knochen und die Immunabwehr wichtig. Der Körper kann es zwar selbst bilden, benötigt dafür aber Sonnenlicht. Da die Sonne in Deutschland im Winter dafür nicht ausreicht, stellen sich viele die Frage, ob sie Vitamin-D-Tabletten einnehmen sollen. Für wen Nahrungsergänzungsmittel durchaus sinnvoll sind, haben wir hier für euch zusammengefasst:
In den Wintermonaten kann die Einnahme von Vitamin-D-Tabletten sinnvoll sein, wenn ein Mangel besteht. Symbolfoto: SOL.DE
In den Wintermonaten kann die Einnahme von Vitamin-D-Tabletten sinnvoll sein, wenn ein Mangel besteht. Symbolfoto: SOL.DE

Vitamin-D-Mangel kann ernste Folgen haben

Die Vitamin-D-Gruppe (vor allem D2 und D3) ist wichtig für die Stabilität unserer Knochen, unsere Immunabwehr sowie für unseren Hormonstoffwechsel und unsere Muskelfunktion. Bei einem Vitamin-D-Mangel drohen ernsthafte Knochenschädigungen. Neben einer Abnahme der Knochendichte und einer Knochenerweichung kann bei älteren Menschen auch Osteoporose begünstigt werden. Zudem werden bei einem Mangel von Vitamin D Stimmungsschwankungen, Depressionen, Muskelschwäche und auch Atemwegsinfekte wahrscheinlicher.

Wie beugt man einem Vitamin-D-Mangel vor?

Umso wichtiger ist es, über ausreichend Vitamin D zu verfügen. Doch wie können wir für einen ausgeglichenen Vitamin-D-Haushalt sorgen? Anders als bei anderen Vitaminen, die vorwiegend über unsere Nahrung aufgenommen werden, nehmen wir nur etwa zehn Prozent unseres Vitamin-D-Bedarfs über unser Essen auf. Den Rest produziert der Körper selbst. Um Vitamin D zu produzieren, benötigt der Körper allerdings Sonnenlicht, genauer gesagt die UV-B-Strahlung der Sonne. Einem Mangel an Vitamin D lässt sich folglich vorbeugen, indem man sich in den sonnenreichen Monaten Reserven zulegt, die der Körper im Fett- und Muskelgewebe speichert.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt hierfür, in den Monaten März bis Oktober, zwei- bis dreimal wöchentlich Arme, Hände und Gesicht für kurze Zeit unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen. Dafür reicht laut Bundesamt für Strahlenschutz bereits die Hälfte der Zeit aus, ab der ungeschützt ein Sonnenbrand entstehen würde. Menschen mit einem hellen Hauttyp genügen demnach bereits zehn Minuten, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Um keinen Sonnenbrand zu riskieren, sollte man auch nicht länger als 20 Minuten ohne UV-Schutz in der Sonne bleiben.

Für wen ist eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll?

Wer sich in den Sommermonaten ausreichend im Freien aufhält, hat grundsätzlich keinen Vitamin-D-Mangel zu befürchten. Menschen, die hingegen aus unterschiedlichen Gründen nicht genügend Sonne tanken können, um ihre Vitamin-D-Speicher zu füllen, für die kann es durchaus sinnvoll sein, mit Vitamin-D-Tabletten gegenzusteuern.

Eine Einnahme von Vitamin-D-Präparaten kann für folgende Personen ratsam sein:

  • Menschen, die sich nur selten im Freien aufhalten, wie bettlägerige, pflegebedürftige oder chronisch kranke Personen
  • Menschen, die sich nur mit vollständig bedecktem Körper im Freien aufhalten
  • Menschen mit dunkler Haut, da der höhere Melaningehalt ihrer Haut die UV-B-Strahlung stärker abschirmt
  • Säuglinge, da sie sich nicht ungeschützt in der Sonne aufhalten dürfen (Aufklärung über Vitamin-D-Substitution erfolgt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U2)
  • ältere Menschen, da die Fähigkeit Vitamin D über die Haut zu bilden, mit dem Alter abnimmt.

Vitamin-D-Mangel ärztlich abklären lassen, um Überdosierung zu verhindern

In bestimmten Fällen kann also durchaus ein Bedarf an Vitamin D in Tablettenform bestehen. Ob man tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel aufweist, sollte man allerdings vorab ärztlich abklären lassen. Ansonsten droht eine Überdosierung. Zu viel Vitamin D führt nämlich auf Dauer zu einem überhöhten Kalziumspiegel. Was sich zunächst harmlos anhört, kann in Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Nierenschädigungen enden. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das bei der Einnahme von Vitamin-D-Tabletten eine maximale Tagesdosis von 20 Mikrogramm, also 800 IE (internationale Einheiten) empfiehlt.

Verwendete Quellen:
– Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI)
– Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)
– eigene Recherche