Völklinger Hütte feiert „30 Jahre Weltkulturerbe“: Das steht auf dem Programm

Seit 30 Jahren zählt das Industriedenkmal Völklinger Hütte im Saarland zum Weltkulturerbe. Das Jubiläum soll 2024 mit Veranstaltungen gefeiert werden. Das steht auf dem Programm:
Hier zu sehen: die Völklinger Hütte. Archivfoto: BeckerBredel
Hier zu sehen: die Völklinger Hütte. Archivfoto: BeckerBredel

Völklinger Hütte feiert Jubiläum als Weltkulturerbe

Nach dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum. 2023 feierte die Völklinger Hütte noch ihr 150-jähriges Bestehen mit Veranstaltungen und Ausstellungen. Nun steht bereits das nächste Jubiläumsjahr mit breitem Programm an. Seit 30 Jahren zählt die Hütte zum Weltkulturerbe.

UNESCO nahm Eisenwerk vor 30 Jahren in Liste auf

Die UNESCO nahm das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung vor drei Jahrzehnten in ihre Welterbeliste auf. „Es war eine der ersten Stätten der Industriekultur, die 1994 mit dem Welterbestatus ausgezeichnet wurde“, erklärt Ralf Beil, seit Mai 2020 Generaldirektor der Hütte.

Ausstellungen und Events sollen Wert von Welterbestätten betonen

Zu diesem Anlass will er beim diesjährigen Jubiläum andere Akzente setzen als im Vorjahr. 2023 haben man bei den Ausstellungen, Festivals, Performances und Konzerten zu „150 Jahre Völklinger Hütte“ vor allem an die ambivalente Geschichte des Eisenwerks in Kriegs- und Friedenszeiten erinnert. 2024 betone man dagegen „den einzigartigen Wert, aber auch die Fragilität von Weltkulturerbestätten rund um den Erdball, die es als Botschafter der Vergangenheit für unsere Zukunft zu erhalten gilt“.

Auftakt zum Welterbetag in Völklingen

Der offizielle Auftakt zum bundesweiten Unesco-Welterbetag am 2. Juni 2024 findet diesmal in Zusammenarbeit mit der Deutschen Unesco-Kommission in der Völklinger Hütte statt. Dies zeige auch „die stetig wachsende Bedeutung der Industriekultur – auf Augenhöhe mit klassischen Welterbestätten wie Weimar, wo der Tag letztes Jahr begangen wurde“. „Gäste aus der ganzen Bundesrepublik feiern an diesem Tag im Saarland den Unesco-Welterbegedanken“, heißt es in der Ankündigung.

„Urban Art Biennale“ von April bis November

Eine erste Premiere im Jubiläumsjahr soll die 7. „Urban Art Biennale“ vom 28. April bis 10. November in der Möllerhalle, Sinteranlage und auf dem Freigelände sein. Das Event positioniere sich laut Beil sowohl räumlich als auch inhaltlich neu. Die Brennerbühne im Obergeschoss der Sinteranlage wird als Ausstellungs- und Performanceort erschlossen. Derweil lege man 2024 einen besonderen Fokus auf partizipative Projekte – also auf Arbeiten, die direkt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor Ort in Völklingen in kreativem Austausch entstehen.

„Man & Mining“-Ausstellung über Rohstoffabbau und seine Folgen

Vom 1. Juni bis 1. September folgt dann die Ausstellung „Man & Mining“ um den globalen Rohstoffabbau und die Folgen für Mensch und Natur. „Wir wollen auch 2024 die Gegenwart und Zukunft unseres Planeten im Blick behalten“, betont Beil. Die vom Weltkulturerbe konzipierte Ausstellung laufe bereits an ihrer ersten Station im Museum der Arbeit in Hamburg sehr erfolgreich. Sie vereine in einer eigens für die Erzhalle entwickelten Ausstellungslandschaft Fotografien, Objektkunst und Rauminstallationen.

Freistil-Festival und Kinder-Theater-Fest im Oktober

Vom 2. bis 13. Oktober steht dann das Freistil-Festival der freien Szene Saar mit Akteuren aus Deutschland und der Saar-Lor-Lux-Region an, das inzwischen seinen festen Platz in der Erzhalle habe. Neu ist in diesem Jahr dagegen das bundesweite Deutsche Kinder-Theater-Fest, das am 10. Oktober die Eröffnung seiner zehnten Ausgabe im Weltkulturerbe feiern wird.

Neue Ausstellung „The True Size of Africa“ startet im November

Vom 9. November bis zum 17. August 2025 ist in der Völklinger Hütte dann die Ausstellung „The True Size of Africa“ über die „Konturen eines (Kunst)Kontinents“ geöffnet. „Signifikante Kunstwerke der letzten Jahrzehnte treffen auf eigens für die Schau realisierte Sound- und Rauminstallationen„, so das Weltkulturerbe. Dann werfen Künstlerinnen aus dem Kongo und Namibia ihren Blick auf europäische Privatsammlungen afrikanischer Skulpturen oder Objekte und kuratieren deren Auftritt zwischen den Maschinen und Schwungrädern der Gebläsehalle der Hütte.

Die saarländische Kultusministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) bezeichnete die Völklinger Hütte als „weltweit einmaliges Monument unserer Industriegeschichte„. Sie sei nicht nur Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt und ein identitätsstiftender Ort für viele Saarländer, sondern auch „ein international anerkannter Kunst- und Kulturstandort, der in den vergangenen Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen hat“.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur