Warnhinweis vor „Heinz Becker“-Folge: Das sagt Gerd Dudenhöffer dazu
Dudenhöffer: Vor Satire sollte nicht gewarnt werden
In der Debatte um einen Warnhinweis vor einer Folge der Serie „Familie Heinz Becker“ hat sich nun Hauptdarsteller Gerd Dudenhöffer zu Wort gemeldet. Der Schauspieler und Kabarettist sagte der „Bild“-Zeitung und dem Netzwerk „IPPEN.MEDIA“, dass vor Satire nicht gewarnt werden solle. Stattdessen sollte dazu aufgemuntert werden, sich mit Satire auseinanderzusetzen. „Denn diese symbolisiert den momentanen ‘Zustand‘ einer Gesellschaft und am Beispiel der alten Fernsehsendungen auch den damaligen Zeitgeist.“
Darum dreht sich die Diskussion
Die Diskussion dreht sich um eine Texttafel vor der Folge „Modenschau“ aus dem Jahr 1994, die in der „SR“-Mediathek zu sehen ist. In dem Hinweis heißt es: „Das folgende fiktionale Programm wird in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, deren Sprache und Haltung aus heutiger Sicht diskriminierend wirken können.“ Im Verlauf der Folge benutzt die Figur Heinz Becker an einer Stelle das „N-Wort“.
Heinz-Becker-Darsteller: „Einblendungen nicht grundsätzlich verkehrt“
Nach Ansicht von Becker-Darsteller Dudenhöffer sollte bereits in der Familie, in der Schule und gesamtgesellschaftlich über Dehumanisierung und Diskriminierung gesprochen werden. Dabei solle auch die Frage geklärt werden, warum Begriffe wie das „N-Wort“ nicht mehr verwendet werden dürften. Der Kabarettist zu „Bild“ weiter: „Dann halte ich Einblendungen dieses Hinweises nicht für grundsätzlich verkehrt, aus meiner Sicht ist die Einblendung von Warnhinweisen zumindest diskussionswürdig.“
SR: Einstellungen und Überzeugungen ändern sich
Der „SR“ hatte auf Anfrage der „SZ“ erklärt, die Episode sei ein „Dokument der Zeitgeschichte“, daher habe der Sender an der Folge selbst nichts geändert. Doch da „Gesellschaften sich ändern, ändern sich auch Einstellungen und Überzeugungen“, sagte ein Sprecher.
Auch Warnungen vor Otto-Show und Schmidteinander
Zuletzt waren auch vor Folgen der „Otto-Show“ mit Otto Waalkes und „Schmidteinander“ mit Harald Schmidt und Herbert Feuerstein Warnhinweise eingeblendet worden. Eine Umfrage der „dpa“ hatte ergeben, dass die Medienhäuser die Archive nicht systematisch durchforsten, sondern dies fallbezogen passiert, wenn eine alte Sendung ausgestrahlt wird.
Verwendete Quellen:
– Bild
– Merkur.de
– Saarbrücker Zeitung
– eigener Bericht