Dieser Saar-Politiker ist im klimaschädlichsten Dienstwagen unterwegs

Deutsche Umwelthilfe untersucht Dienstwagen der Saar-Regierung

Am gestrigen Montag (10. Juli 2023) hat die Deutsche Umwelthilfe ihren neuesten „Dienstwagen-Check“ veröffentlicht. Dieser nimmt die Dienstwagen der Bundes- sowie der einzelnen Landesregierungen unter die Lupe und zeigt auf, wie hoch der reale CO2-Ausstoß der einzelnen Fahrzeuge ist. Die Auswertung schlüsselt dabei auch die Flotte der saarländischen Landesregierung auf. Welche Politiker:innen im Saarland bereits vorbildlich unterwegs sind und bei wem noch ein deutlicher Nachholbedarf besteht, möchten wir an dieser Stelle verraten.

Saarländische Landesregierung überschreitet europäischen Flottengrenzwert deutlich

Laut den Erhebungen der Deutschen Umwelthilfe liegt der reale CO2-Ausstoß der Dienstwagen der saarländischen Landesregierung im Schnitt bei 174 Gramm pro Kilometer. Damit verfehlt die Saar-Regierung den europäischen Flottengrenzwert für Pkw deutlich. Dieser liegt bei lediglich 95 g/km.

Nur ein Saar-Minister kann aktuell als Vorbild dienen

Im Hinblick auf den CO2-Ausstoß seines Dienstfahrzeugs kann aktuell nur ein einziger Saar-Minister als Vorbild angesehen werden: Jakob von Weizsäcker. Der Minister der Finanzen und für Wissenschaft ist der einziger Politiker der aktuellen Regierung, der mit einem reinen Elektro-Fahrzeug („BMW iX xDrive40“) unterwegs ist. Batterieelektrische Antriebe sind zwar nicht per se emissionsfrei, da ihre Klimawirkung vom Anteil fossiler Energien im Strommix abhängt. Aber mit einem CO2-Ausstoß von 85 g/km liegt das Fahrzeug des Ministers von Weizsäcker unter dem europäischen Flottengrenzwert.

Diese Saar-Minister sind in den klimaschädlichsten Dienstwagen unterwegs

Von Weizsäcker bleibt im Rahmen des Dienstwagen-Checks allerdings der einzige Lichtblick der saarländischen Landesregierung. Alle anderen Minister:innen fallen mit ihren Fahrzeugen durch – und das sogar ziemlich deutlich. In den klimaschädlichsten Dienstwagen sind dabei Wirtschaftsminister Jürgen Barke und Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot unterwegs. Der „BMW 745Le xDrive Steptronic“ von Streichert-Clivot erreicht einen CO2-Emissions-Wert von 200 g/km, das Gefährt von Barke („Audi A8 L 60 TFSI e quattro tiptronic“) sogar 207 g/km. Damit ist der CO2-Ausstoß dieser Dienstwagen mehr als doppelt so hoch wie der europäische Flottengrenzwert.

Die CO2-Emissionen der Dienstwagen der Saar-Regierung im Überblick

• Jakob von Weizsäcker (Minister für Finanzen und Wissenschaft): „BMW iX xDrive40“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 85 g/km
• Magnus Jung (Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit): „Mercedes-Benz E 220 d T-Modell 9G-TRONIC“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 160 g/km
• Anke Rehlinger (Ministerpräsidentin): „Mercedes-Benz S 580 e 9G-TRONIC“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 186 g/km
• Petra Berg (Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz): „BMW 745e iPerformance Limousine“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 189 g/km
• Reinhold Jost (Minister für Inneres, Bauen und Sport): „BMW 745e Steptronic“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 189 g/km
• Christine Streichert-Clivot (Ministerin für Bildung und Kultur): „BMW 745Le xDrive Steptronic“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 200 g/km
• Jürgen Barke (Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie): „Audi A8 L 60 TFSI e quattro tiptronic“ mit einem realen CO2-Ausstoß von 207 g/km.

Weitere Informationen zu dem aktuellen „Dienstwagen-Check“ der Deutschen Umwelthilfe sowie den Tabellen mit den Werten der einzelnen Landesregierungen in Deutschland findet ihr unter: „Neuer Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe: Drei Viertel der Spitzenpolitikerinnen und -politiker nutzen Klimakiller-Fahrzeuge“.

Verwendete Quellen:
– Informationen der Deutschen Umwelthilfe