Lindner nennt Details zu möglichem „Tank-Rabatt“: So viel Ersparnis je Liter könnte drin sein

Die Regierungskoalition ringt um Entlastungen bei den Energiepreisen. FDP-Chef Lindner prescht jetzt mit der Idee eines Tank-Zuschusses vor. Das ist bislang dazu bekannt:
Lindner (links) hat einen möglichen "Tank-Rabatt" vorgeschlagen. Fotos: (links) dpa/picture alliance/Kay Nietfeld | (rechts) dpa/picture alliance/Philipp von Ditfurth
Lindner (links) hat einen möglichen "Tank-Rabatt" vorgeschlagen. Fotos: (links) dpa/picture alliance/Kay Nietfeld | (rechts) dpa/picture alliance/Philipp von Ditfurth

Lindner sieht große Chancen für Tank-Zuschuss

Bundesfinanzminister Christian Lindner erwartet trotz Kritik eine Zustimmung der Ampel-Koalition zu seinem Vorschlag eines Tank-Zuschusses zur Entlastung bei den Spritpreisen. Der FDP-Chef sagte im ZDF-„heute journal“ auf die Frage, wie hoch er die Chancen sehe: „Hoch“. Man dürfe die Familien, die Pendler:innen und die Gewerbetreibenden mit den stark steigenden Preisen nicht allein lassen: „Das ist nicht die einzige Entlastungsmaßnahme, die wir brauchen, aber es ist eine wichtige und dringliche.“

Zuschuss für drei Monate?

In der „Rheinischen Post“ hatte Lindner zuvor Details genannt. So könnte der staatliche Zuschuss beispielsweise für drei Monate befristet ausgezahlt werden, was mehr als sechs Milliarden Euro kosten würde. Die konkrete Ausgestaltung sei in der Regierung aber noch offen: „Aber man kann pro 10 Cent und Monat 550 Millionen Euro rechnen. 40 Cent für drei Monate zum Beispiel wären also 6,6 Milliarden Euro“, sagte der FDP-Chef dem Blatt.

Lindner weist Kritik zurück

Kritik von den Grünen und aus der Mineralölwirtschaft, bei dem Modell drohe ein riesiger Bürokratieaufwand, weil jede Tankstelle jede Quittung einzeln einreichen müsse, wies Lindner zurück. „Es soll nicht jede Tankquittung individuell verwaltet werden. Das wäre abwegig.“ So sollten etwa Tankstellenketten auf der Basis der Gesamtmenge des verkauften Sprits die Erstattung beim Staat beantragen können. „Wenn es nach mir geht, landen wir mit dem Tankrabatt bei unter zwei Euro je Liter Diesel und Benzin. Das Ganze geht natürlich nur zeitlich befristet.“

In den ARD-„Tagesthemen“ sagte Lindner, es gehe darum, spürbare Entlastungen sehr schnell zu organisieren. Ein von den Grünen vorgeschlagenes Energiegeld begrüße er. Dies setze aber komplizierte Gesetzgebung voraus. Die von der Union geforderte „Spritpreisbremse“ könnte den Diesel nur um 14 Cent pro Liter günstiger machen.

Rabatt auch beim Heizöl?

Grünen-Chefin Ricarda Lang hatte gesagt, es gebe verschiedene Vorschläge. Die Entlastung dürfe nicht nur beim Benzinpreis ansetzen, auch Gas- und Lebensmittelpreise belasteten viele Menschen. In den „Tagesthemen“ sagte Lindner, „ich denke, beim Heizöl können wir noch etwas machen“. Steigende Weltmarktpreise könne man aber nicht auf Dauer mit Steuergeld subventionieren. Es gehe darum, andere Energie-Lieferquellen zu erschließen und erneuerbare Energien auszubauen. „Und wir müssen auch bestimmte Festlegungen des Koalitionsvertrags der Ampel neu hinterfragen.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur