Studie: Ölkonzerne schlagen aus hohen Spritpreisen Profit in Milliardenhöhe

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben Ölkonzerne in Europa an den höheren Spritpreisen mächtig dazuverdient. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Mindestens drei Milliarden Euro sollen zusätzlich eingenommen worden sein. Das bedeute: Der massive Preisanstieg an den Tankstellen sei zum großen Teil durch höhere Gewinnmargen der Ölkonzerne verursacht worden. Die Details der Studie:
Die Spritpreise an den Zapfsäulen in Deutschland befinden sich weiterhin auf hohem Niveau. Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
Die Spritpreise an den Zapfsäulen in Deutschland befinden sich weiterhin auf hohem Niveau. Foto: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Studie: Ölkonzerne schlagen aus hohen Spritpreisen Profit in Milliardenhöhe

Mindestens drei Milliarden Euro zusätzlich haben Ölkonzerne in Europa seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine an den höheren Spritpreisen verdient. Das zeigt eine neue „Greenpeace“-Analyse. Ebenso geht aus der Studie hervor: Der massive Preisanstieg an den Tankstellen sei „zu einem großen Teil durch höhere Gewinnmargen der Ölkonzerne“ verursacht worden. In diesem Zusammenhang teilte „Greenpeace“ mit: „Höhere Einkaufspreise konnten die zeitweisen Rekordpreise nur zum Teil erklären“.

Die Studie befasst sich mit den zusätzlichen Einnahmen der Ölindustrie für zehn europäische Länder, darunter auch Deutschland. Im Falle der Bundesrepublik ergaben sich alleine für den Monat März „zusätzliche Gewinne der Ölindustrie von 1,2 Milliarden Euro“, hieß es. Marion Tiemann, Verkehrsexpertin von „Greenpeace“, dazu: „Im Schatten von Putins Angriffskrieg treibt die Ölindustrie Diesel- und Benzinpreise hoch und stopft sich mit schamlosen Gewinnmargen die Taschen voll“.

Einer Analyse des Hamburger Forschungs- und Beratungsbüros „EnergyComment“ zufolge stieg der Rohölpreis von Beginn 2022 bis März um etwa 19 Cent je Liter, der Diesel aber kostete im Schnitt circa 30 Cent pro Liter mehr. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich laut „EnergyComment“ beim Benzin. „Greenpeace“ dazu: „Auf Basis der zusätzlichen Einnahmen und unter der Annahme gleichbleibender Kosten leitet die Analyse einen zusätzlichen Profit der Branche ab“.

Das fordert „Greenpeace“

Die Forderung der Klimaschützer:innen: Die Bundesregierung sollte die „obszönen Krisengewinne der Ölkonzerne abschöpfen und für soziale Ausgleichszahlungen verwenden“. Laut Vorschlag der EU-Kommission könnten derartige Profite im Energiesektor bereits vorübergehend besteuert werden. Jedoch gelte dies bislang nicht für Öl. Darüber hinaus wird eine klimafreundliche Verkehrswende gefordert.

Entlastungspaket erwartet

Um die Spritpreise zu drücken, will die Bundesregierung vorübergehend Steuern senken. Das sieht zumindest das neue Energie-Entlastungspaket vor. Allerdings steht momentan noch nicht fest, wann die Maßnahme genau starten soll. Derweil gibt es bei den Nachbarn in Frankreich seit dem 1. April schon einen Tankrabatt. Pünktlich um Mitternacht fielen die Spritpreise in Frankreich. Je Liter gibt es eine Ersparnis von 18 Cent – bis mindestens zum 31. Juli.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung von „Greenpeace“
– eigene Berichte