Tankstellen in Frankreich sind in Grenznähe zum Saarland teilweise leer

In Frankreich sind Kraftstoffe aktuell im Vergleich zu Deutschland und Luxemburg am günstigsten. Dennoch lohnt sich eine Fahrt ins Nachbarland zum Tanken für Saarländer:innen derzeit nicht unbedingt. Denn viele Tankstellen sind leer. Die Gründe:
An einer französischen Tanksäule hängt ein Zettel mit der Aufschrift "Benzin und Diesel sind nicht vorrätig". Foto: Christophe Ena/dpa-Bildfunk
An einer französischen Tanksäule hängt ein Zettel mit der Aufschrift "Benzin und Diesel sind nicht vorrätig". Foto: Christophe Ena/dpa-Bildfunk

Die Spritpreise in Frankreich sind aktuell deutlich niedriger als in Deutschland. Wie unser Schwesterportal newstr berichtet, sparen Autofahrer:innen im Nachbarland bei Diesel derzeit 0,19 Euro, bei Super E10 sind es 0,40 Euro. Die Kraftstoffe müssen sie allerdings erst einmal bekommen.

Viele Tanksäulen in Lothringen sind leer

Denn insbesondere an den Grenzen sind aktuell viele Tanksäulen leer. Auch in Nähe zum Saarland, etwa in Forbach, Creutzwald oder Saint-Avold wird der Sprit teilweise knapp. Der Grund: Die Raffinierien von TotalEnergies und Esso (Exxon) in Frankreich streiken. Laut „SR“ waren am Wochenende drei von sechs blockiert. Dadurch fehlt der Nachschub. In Lothringen schließen daher immer mehr Total-Tankstellen. Andere bieten entweder nur Diesel oder nur Benzin an.

Tanken im Landesinneren, in Deutschland oder mit langen Wartezeiten

Die Menschen in der Grenzregion müssen dadurch stellenweise weit ins Landesinnere fahren, um noch tanken zu können. Andere nehmen die teureren Preise in Deutschland in Kauf, damit sie nicht mit leerem Tank dastehen. Vor allem am Wochenende sind die Schlangen an den Tankstellen, die noch über Sprit verfügen, zudem lang.

Keinen Sprit horten

Das Problem spitzt sich durch den Tanktourismus aus Deutschland weiter zu. Der Ansturm ist groß, viele Fahrer:innen kommen mit Kanistern, um Vorräte anzulegen. Die Präfektur im Elsass, wo die Belieferung aktuell noch funktioniere, appelliert daher an die Bevölkerung vom Sprit-Horten abzusehen. Dies gebiete das „staatliche Pflichtgefühl“.

Beschäftigte fordern mehr Lohn und Beteiligung am Übergewinn

Eine Entspannung im Raffinerie-Streik ist derweil allerdings nicht absehbar. Die Beschäftigten fordern unter anderem eine Beteiligung an Übergewinnen der Ölkonzerne. Der Exxon-Konzern konnte sich am Montag mit einem Teil der Gewerkschaften einigen. Die übrigen rufen jedoch weiter zum Streik auf. Auch bei Total streiken die Beschäftigten weiter für höheren Lohn.

Regierung plant Dienstverpflichtung

Präsident Emmanuel Macron erklärte, die Regierung wolle den Druck auf die Beteiligten erhöhen, damit die Verhandlungen schnell zu einem Ergebnis kommen. Zudem teilte Premierministerin Élisabeth Borne am Dienstag mit, dass sie eine Dienstverpflichtung an den Exxon-Lagerstätten anstrebe. Sie habe die zuständigen Behörden bereits um ein entsprechendes Verfahren gebeten.

„Die Situation ist für unsere Mitbürger (…) schwierig und an manchen Orten sogar unerträglich„, so Borne.

Verwendete Quellen:
– newstr
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarländischer Rundfunk
– Mon Essence