69-jährige Radfahrerin in Neunkirchen getötet: Angeklagter schweigt

Seit heute steht ein 61-jähriger Mann aus dem Saarland vor Gericht. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, eine Frau in Neunkirchen-Sinnerthal vergewaltigt und getötet zu haben. Zum Auftakt des Verfahrens äußerte sich der 61-Jährige nicht zu den Vorwürfen:
Im Mordprozess um die getötete Gabriele M. aus Schiffweiler schweigt der Angeklagte bislang zur Tat. Symbolfoto: Daniel Reinhardt/dpa-Bildfunk
Im Mordprozess um die getötete Gabriele M. aus Schiffweiler schweigt der Angeklagte bislang zur Tat. Symbolfoto: Daniel Reinhardt/dpa-Bildfunk

Prozess nach Mord an Gabriele M. aus Schiffweiler hat heute begonnen

Am heutigen Mittwoch (13. März 2024) hat der Prozess um die getötete 69-jährige Gabriele M. aus Schiffweiler vor dem Landgericht Saarbrücken begonnen. Ein mehrfach vorbestrafter 61-jährigen Mann ist wegen Mordes, Vergewaltigung und sexueller Belästigung angeklagt.

Das wird dem Angeklagten vorgeworfen

Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wirft dem Angeklagten vor, die 69-jährige Gabriele M. auf einem Radweg bei Neunkirchen-Sinnerthal vergewaltigt und getötet haben. Dabei soll der Tatverdächtige zur Befriedigung seines Geschlechtstriebes gehandelt haben, so die Anklage. Die frühere Krankenschwester war Anfang September gegen etwa 10.00 Uhr auf ihrem E-Bike unterwegs und wollte am Nachmittag eines ihrer Enkelkinder aus der Betreuung abholen. Als die Frau, die laut Angaben ihres persönlichen Umfelds als sehr gewissenhaft galt, dort nicht erschienen war, alarmierten ihre Kinder die Polizei. Zwei Tage nach der Vermisstenmeldung wurde der Leichnam ihrer Mutter in einem Bach gefunden.

Angeklagter soll weitere Taten in den vergangenen Jahren begangen haben

Darüber hinaus legt ihm die Staatsanwaltschaft weitere sechs Fälle der sexuellen Belästigung und einen Fall der Körperverletzung zur Last. So soll der Mann, der in einer Bäckerei als Reinigungskraft gearbeitet hatte, Kolleginnen sowie eine Spaziergängerin ab Ende 2022 und im Laufe des Jahres 2023 sexuell belästigt, bedroht und auch verletzt haben.

Prozess offenbart fatale Fehleinschätzungen über vorbestraften Mann

Wenige Minuten vor der Tat an Gabriele M. im September 2023 soll der 61-jährige Angeklagte noch seine Bewährungshelferin aufgesucht haben. Eine Kriminaloberkommissarin erklärte, dass sie sich an eine Aussage der Bewährungshelferin erinnere, wonach der Beschuldigte berichtet habe, „er könne nun schon wieder abgelegene Fahrradwege fahren, ohne bei jeder kommenden Radfahrerin zu denken, es könnte sein nächstes Opfer sein“.

Der Angeklagte war bereits im Jahr 1991 wegen Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe und 1997 zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Laut Staatsanwaltschaft sei er 2003 wegen Sexualdelikten vor dem Landgericht Saarbrücken zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dabei sei auch eine Sicherungsverwahrung angeordnet worden. Im Frühjahr 2020 ist diese dann allerdings „auf der Grundlage einer positiven Legalprognose“ eines Gutachters zur Bewährung ausgesetzt worden.

Angeklagter schweigt zur Tat und wirkt teilnahmslos

Zum Prozessauftakt am Mittwoch äußerte sich der Angeklagte weder zu seiner Person noch zu den Tatvorwürfen der Staatsanwaltschaft. Zu den drei erwachsenen Kindern der getöteten Rentnerin, die als Nebenkläger auftreten, vermied er laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur jeglichen Blickkontakt.

Die Kinder von Gabriele M. schilderten unter Tränen vor Gericht, welch ein empathischer Mensch ihre Mutter gewesen war. „Sie war immer für uns da. Sie war jedem gegenüber aufgeschlossen. Auch wenn es jemand Fremdes gewesen wäre, hätte sie geholfen“, berichtete ein Sohn der getöteten Frau.

So soll der Prozess weitergehen

Im Prozess um die getötete Gabriele M. aus Schiffweiler sind sieben weitere Verhandlungstermine angesetzt worden. Ein Urteil könnte demnach am 29. Mai 2024 fallen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte