Sexualstraftäter von Neunkirchen wurde laut Medienbericht als „geheilt“ entlassen

Der mutmaßliche Sexualstraftäter von Neunkirchen, der sich nach dem Tod einer 69-Jährigen aus Schiffweiler in U-Haft befindet, ist mehrfach wegen Sexualdelikten vorbestraft. Eine angeordnete forensische psychiatrische Betreuung des Mannes war laut einem Bericht im Jahr 2022 aufgehoben worden. Bereits zwei Jahre zuvor sollen Gutachter womöglich falsche Prognosen gestellt haben.
Der Tatverdächtige im Fall Gabriele M. war aufgrund einer DNA-Spur am Tatort festgenommen worden. Foto: Brandon Lee Posse
Der Tatverdächtige im Fall Gabriele M. war aufgrund einer DNA-Spur am Tatort festgenommen worden. Foto: Brandon Lee Posse

Nach Tod von Gabriele M. in Neunkirchen: Verdächtiger (61) in U-Haft

Nach dem Tod einer 69-Jährigen aus Schiffweiler sitzt ein Mann (61) derzeit in Untersuchungshaft. Er wird dringend verdächtigt, für ein mutmaßliches Sexualdelikt an Gabriele M. verantwortlich zu sein. Dem 61-Jährigen wird vorgeworfen, die Frau in der vergangenen Woche vergewaltigt zu haben. Ihre teilweise entkleidete Leiche war am Donnerstag vergangener Woche in einem Bach in der Nähe der Kläranlage Sinnerthal gefunden worden. Die Todesursache konnte laut Polizei während der Obduktion nicht eindeutig festgestellt werden.

Gabriele M. wurde Opfer eines Sexualdelikts. Foto: Polizei

Sexualstraftäter von Neunkirchen saß bereits in Sicherungsverwahrung

Erst kürzlich wurde bekannt: Der mutmaßliche Sexualstraftäter ist mehrfach wegen Sexualdelikten vorbestraft. Zuletzt sei er 2003 vor dem Landgericht Saarbrücken zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden – mit anschließender Sicherungsverwahrung, teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Freitag mit. Im Frühjahr 2020 dann sei die Sicherungsverwahrung „auf der Grundlage einer positiven Legalprognose“ eines Gutachters vom Gericht zur Bewährung ausgesetzt worden.

Laut Staatsanwaltschaft war der Mann in der Vergangenheit auch wegen Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 1991 zu drei Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe und 1997 zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Mann wurde laut Bericht 2022 als „geheilt“ entlassen

Wie der „SR“ am Samstag (16. September 2023) berichtete, sei dem 61-Jährigen im Rahmen der Bewährung 2020 unter anderem auch angeordnet worden, wöchentlich eine Therapie in der forensisch-psychiatrischen Ambulanz wahrzunehmen. Im Jahr 2022 sind dem Sender zufolge Gutachter zu dem Ergebnis gekommen: Die bis dahin angeordnete forensische psychiatrische Betreuung sei nicht mehr erforderlich. Nach einer fachärztlichen Empfehlung, die dem Mann einen erfolgreichen Therapieverlauf bescheinigt hätte, habe die Vollstreckungskammer die Therapieanweisung aufgehoben.

Nach Angaben des „SR“ sollen sich bereits zwei Jahre zuvor zwei Gutachter „ähnlich positiv“ geäußert haben. Sie seien in ihrer Legalprognose zu dem Ergebnis gekommen, dass von dem Mann keine Gefahr mehr ausgehe. Straftaten seien demnach keine mehr zu erwarten gewesen, so die Prognose. Der „SR“ weiter: „Im Juli 2022 wurde er dann quasi als ‚geheilt‘ entlassen“.

61-Jähriger durch DNA-Spur überführt

Der Tatverdächtige im Fall Gabriele M. war aufgrund einer DNA-Spur am Tatort festgenommen worden. „SR“-Informationen zufolge wurden die Spuren am Körper der Toten gefunden. Zu dem Vorwurf der Vergewaltigung habe sich der 61-Jährige bislang nicht geäußert.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Saarländischer Rundfunk
– Deutsche Presse-Agentur