„Fußball-Chaoten“: Polizeigewerkschaft Saar will Stadionverbote für Problemfans

Nach Ausschreitungen am Rande der Zweitliga-Fußballbegegnung zwischen dem SV Elversberg und Hansa Rostock sieht die Polizeigewerkschaft Saar Handlungsbedarf. Unter anderem müssten "Fußball-Chaoten" von "künftigen Spielbegegnungen gezielt ausgeschlossen werden". Was sonst noch gefordert wird:
Die Polizeigewerkschaft Saar fordert Stadionverbote für Problemfans. Symbolfoto: picture alliance/dpa-Bildfunk/ Christian Charisius
Die Polizeigewerkschaft Saar fordert Stadionverbote für Problemfans. Symbolfoto: picture alliance/dpa-Bildfunk/ Christian Charisius

Polizei setzt nach SVE-Spiel Schlagstöcke und Pfefferspray ein – einige Einsatzkräfte verletzt

Nach dem Spielende der Partie zwischen SV Elversberg und Hansa Rostock in Saarbrücken hatte die Polizei am Wochenende nach eigenen Angaben mit „Problemfans“ zu tun. Ein „massives Eingreifen“ sei nötig gewesen, auch mit Pfefferspray und Schlagstöcken. Mehrere Einsatzkräfte wurden verletzt.

Polizeigewerkschaft Saar will Stadionverbote für Problemfans

Die Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Saarland, hat sich nun auch zu den Vorfällen zu Wort gemeldet. Sie verurteilt eigenen Angaben zufolge die gewalttätigen Ausschreitungen am Rande der Zweitliga-Fußballbegegnung. „Fußball-Chaoten haben hier einmal mehr die hässliche Seite des Fußballs gezeigt. Sie müssen konsequent verfolgt, abgeurteilt und von künftigen Spielbegegnungen gezielt ausgeschlossen werden“, so Andreas Rinnert, der GdP-Landesvorsitzende.

Forderungskatalog mit Sofort-Maßnahmen an die Politik

Besorgniserregend sei laut GdP, „wenn der Aufstieg eines heimischen Fußballclubs in die 2. Fußballbundesliga eine schier nicht leistbare Einsatzbelastung für die Kolleginnen und Kollegen der saarländischen Polizei nach sich zieht“. Eine „professionelle Polizei“ müsse so eingestellt sein, dass sie „flexibel auf Einsatzgeschehen und sonstige sicherheitsrelevante Entwicklungen“ reagieren könne. „Das scheint nicht mehr der Fall zu sein“, sagte Rinnert. Was es benötige, seien „Maßnahmen, die JETZT für Entlastung bei der saarländischen Polizei sorgen“. Die GdP hat hierzu einen Forderungskatalog mit Sofort-Maßnahmen an die Politik formuliert:

  • Einstellung von zusätzlichen Tarifbeschäftigten zur sofortigen Entlastung des Vollzugsbereichs
  • Anpassung der „Ausbildungs- und Prüfungsordnung Polizei“
  • Externe Stellenausschreibung: Sofortige Einstellung von fertig ausgebildeten Polizeivollzugsbeamt:innen aus anderen Bundesländern bei der Saar-Polizei
  • Ehrliche Überprüfung von (Polizei-) vollzugsfremden Aufgaben

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Saarland vom 07.08.2023