Nach Schießerei in Klarenthal: Polizist aus Klinik entlassen – neue Details zu Schützen und Einsatz

Berichten zufolge konnte der durch einen Schuss in Klarenthal verletzte Polizist mittlerweile das Krankenhaus wieder verlassen. Derweil liegen zum Schützen und zum Einsatz in dem Saarbrücker Stadtteil neue Informationen vor.
Die Polizei war am Freitag mit einem Großaufgebot vor Ort. Foto: BeckerBredel
Die Polizei war am Freitag mit einem Großaufgebot vor Ort. Foto: BeckerBredel

Nach Schüssen in Klarenthal: Polizist auf dem Weg der Besserung

Am vergangenen Freitag war ein Polizist im Rahmen eines Einsatzes in Saarbrücken-Klarenthal von einem 67-Jährigen durch einen Schuss verletzt worden. Der Beamte erlitt zu dem Zeitpunkt schwere, jedoch keine lebensgefährlichen Verletzungen. Mittlerweile befinde sich der Polizist auf dem Weg der Besserung. Wie „SR“ und „Rheinpfalz“ übereinstimmend berichten, konnte der Mann wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD) zufolge ist der Verletzte Mitglied eines Sondereinsatzkommandos und Saarländer, so die „Rheinpfalz“. Laut „SR“ war er bei dem Einsatz im Saarbrücker Stadtteil von einer Kugel im Oberkörper getroffen worden – an einer Stelle, die die Schutzkleidung nicht abdecke.

Nach Angaben des Senders werde der Einsatz derweil „auf mögliche Defizite“ untersucht. Bislang seien jedoch keine Fehler festgestellt worden, so das Landespolizeipräsidium in einer ersten Einschätzung auf „SR“-Nachfrage. Eine „fachaufsichtliche Bewertung der Gesamtlage“ würde noch ausstehen.

Gegen Täter waren zahlreiche Strafverfahren anhängig

Mittlerweile liegen auch neue Informationen zum Schützen vor. Gegen den Täter waren „zahlreiche Strafverfahren anhängig“, berichtet der Sender auf Grundlage einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Die Verfahren sollen sich auf den Zeitraum zwischen den Jahren 1995 und 2022 beziehen. Der Rechtsanwalt und Jäger war den Angaben zufolge etwa im September 2021 aufgrund illegalen Waffenbesitzes verurteilt worden. Die Folge: eine Geldstrafe von 3.600 Euro. Eine weitere Geldstrafe von 3.000 Euro sei im April fällig gewesen – wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Dass von dem 67-Jährigen eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, war laut „SR“ bereits in dem Durchsuchungsbeschluss seitens des Verwaltungsgerichts notiert worden. Darin heiße es, dass Tatsachen vorlägen, die „die Annahme einer missbräuchlichen Verwendung von Waffen rechtfertigten“, zitiert der Sender. Zuvor hätte es eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung durch das Landespolizeipräsidium gegeben.

Die „Rheinpfalz“ hatte kürzlich über verstörende Dokumente berichtet. So bezeichnete sich der Jurist in einem Brief ans Amtsgericht im Februar als „einen der besten Kampfschützen Europas“. Weitere Details dazu gibt es an dieser Stelle zum Nachlesen: „Verstörende Briefe des Schützen von Klarenthal aufgetaucht“.

67-Jähriger schoss aus Wohnung auf Polizei

Der 67-Jährige hatte am Freitagmorgen in Klarenthal einen Polizisten angeschossen und schwer verletzt. Anschließend hatte er sich der Polizei zufolge über Stunden hinweg in seiner Wohnung verbarrikadiert und gezielt auf Absperrung sowie Fahrzeuge der Polizei geschossen. Die hatte auch einen Schusswechsel zwischen Täter und Polizei gemeldet. Nach vorläufigem Ergebnis sei nicht davon auszugehen, dass der Täter dabei tödlich verletzt wurde, so die Angaben der Staatsanwaltschaft.

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Die Polizei war am Freitag vor Ort, um die Waffenbehörde der Stadt Saarbrücken dabei zu unterstützen, bei dem Juristen Waffen sowie Munition sicherzustellen. Die Behörde hatte ihm zuvor die Waffenbesitzkarte entzogen, nachdem er nach laut Saar-Verwaltungsgerichts „polizeirechtlich und waffenrechtlich“ in Erscheinung getreten war.

Der Schütze hat sich laut Ermittlern wohl selbst getötet. Zuvor hätte er seinen Hund erschossen. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist davon auszugehen, dass er sich erschossen hat“, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Saarbrücken mit. Demnach habe es eine Obduktion gegeben, das Todesermittlungsverfahren sei allerdings noch nicht abgeschlossen.

Die Einsatzkräfte fanden bei dem 67-Jährigen „eine Vielzahl“ von Waffen vor. Angaben über die konkrete Zahl konnten noch nicht gemacht werden. Eine Begutachtung der Waffen stehe noch aus.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Rheinpfalz
– eigene Berichte