Nach Tod von Polizisten – Justiz nennt Details zu Wildtier-Funden
22 Damhirsche in Wagen entdeckt
Im Fall der zwei getöteten Polizist:innen in Rheinland-Pfalz haben Einsatzkräfte im Auto und in Objekten der beiden Tatverdächtigen große Mengen an Wildfleisch entdeckt. Im Wagen seien 22 Damhirsche gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Donnerstag (3. Februar 2022) mit. Zudem seien im Saarland in einer Wurstküche eines Tatverdächtigen Tierabfälle und anderenorts 20 ausgeweidete Wildtier-Kadaver sowie Tierabfälle entdeckt worden. Vor der Tür habe dort ein Kühlanhänger mit verkaufsfertig verpacktem Fleisch im Wert von mehreren Tausend Euro gestanden.
Urteil gegen Tatverdächtigen wegen Körperverletzung
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Saarland war der 38-jährige Tatverdächtige vom Landgericht Saarbrücken 2006 wegen fahrlässiger Körperverletzung im Zusammenhang mit einem Jagdunfall zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 50 Euro verurteilt worden. Der Saarländer hatte demnach damals einen Jagdkollegen mit einem Schuss im Hals- und Brustbereich sowie insbesondere im Bereich eines Auges erheblich verletzt. Der zweite Tatverdächtige sei seit 2018 dreimal verurteilt worden, unter anderem wegen Verkehrsdelikten.
Beide Personen in Untersuchungshaft
Die beiden Tatverdächtigen sitzen wegen des Vorwurfs des gemeinschaftlichen Mordes und der gewerbsmäßigen Jagdwilderei in Untersuchungshaft. Die 32 und 38 Jahre alten Saarländer sollen am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle bei Kusel (Pfalz) eine Polizeianwärterin und einen Oberkommissar erschossen haben. Die Ermittler:innen vermuten, dass die Männer Jagdwilderei vertuschen wollten. Am Donnerstag betonte die Anklagebehörde in Rheinland-Pfalz, dass die Ergebnisse der Durchsuchungen noch nicht völlig ausgewertet seien.
Ermittlungsgruppe gegen Hasskommentare
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz richtete unterdessen eine Ermittlungsgruppe gegen Hasskommentare im Internet ein. Die 14 Beamt:innen sollen die Verfasser:innen von Beifallsbekundungen für die Täter von Kusel ausfindig machen. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) ist geplant.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte