Verdächtiger Andreas S. (38): Wohl Wilderei in Hunderten Jagdrevieren

Im Zuge der Ermittlungen und Recherchen nach den tödlichen Schüssen nahe Kusel wird immer klarer: Der tatverdächtige Andreas S. scheint im großen Stil gewildert zu haben. Einem Bericht zufolge hatte sich 38-Jährige dazu in etwa 500 fremde Reviere begeben.
Die Kreisstraße 22 zwischen den Orten Mayweilerhof und Ulmet (Rheinland-Pfalz). Am Montag wurden dort eine Polizistin und ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Foto: dpa/picture alliance/Harald Tittel
Die Kreisstraße 22 zwischen den Orten Mayweilerhof und Ulmet (Rheinland-Pfalz). Am Montag wurden dort eine Polizistin und ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle erschossen. Foto: dpa/picture alliance/Harald Tittel

Verdächtiger Andreas S. (38): Wohl Wilderei in Hunderten Jagdrevieren

Erst kürzlich hat der „Spiegel“ in Bezug auf die tödlichen Schüsse im Kreis Kusel berichtet: Bei der Durchsuchung von Lagerräumen in Sulzbach waren Einsatzkräfte der Polizei auf „tonnenweise verkaufsfertiges, tiefgefrorenes Fleisch“ gestoßen. Damit soll der tatverdächtige Andreas S. (38) mutmaßlich einen Großhandel betrieben haben. Womöglich stamme das Fleisch aus Wilderei. Jahrelang sollen die Geschäfte gelaufen sein.

Mittlerweile liegen nach Recherchen des Südwestrundfunks („SWR“) weitere Informationen vor. Der Saarländer soll „seit Jahren im großen Stil in Rheinland-Pfalz gewildert“ haben. Um etwa 500 fremde Jagdreviere gehe es. Laut Bericht befinden sich diese im Kreis Germersheim, im Kreis Kaiserslautern und im Kreis Kusel. Auch sollen Wildereien in Frankreich stattgefunden haben. S. soll weder über einen Jagdschein noch ein Revier verfügt haben. Darüber hinaus seien ihm Verträge mit dem Saarforst gekündigt worden.

Laut „Bild“ hätte der 38-Jährige auch „gar keine Waffen besitzen dürfen“. Schon vor Jahren sei ihm die Zuverlässigkeit abgesprochen worden – wegen „fehlerhafter Nutzung von Schusswaffen“. Ebenso heißt es im „SWR“-Bericht: Ein Jagdschein sei S. „wegen mangelnder Zuverlässigkeit aberkannt worden“. 2020 soll der Tatverdächtige laut „Bild“ versucht haben, diesen erneut zu beantragen. Das sei allerdings verweigert worden.

Bei der Festnahme beider Tatverdächtiger am Montag (31. Januar 2022) war ein Arsenal an Waffen sichergestellt worden. Die Ermittler:innen fanden laut „SWR“ dabei unter anderem Langwaffen, eine Armbrust sowie Kurzwaffen. Das würden Informationen aus „Sicherheitskreisen“ belegen. Die Ermittlungen bezüglich der Waffen laufen noch. Auch die mutmaßlichen Tatwaffen sollen aufgefunden worden sein.

Tatverdächtige seit Dienstag in Untersuchungshaft

Wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei sind der 38-Jährige und ein 32 Jahre alter Mann seit Dienstag in Untersuchungshaft. Sie sollen zwei Polizist:innen erschossen haben. Vermutet wird, dass die Tat Jagdwilderei verdecken sollte.

Verwendete Quellen:
– Südwestrundfunk
– Bild
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur