Nach tödlichem Sturz aus Achterbahn: Freizeitpark öffnet wieder

Der Klotti-Park will am Dienstag wieder öffnen. Am Wochenende war es dort an einer Achterbahn zu einem Unglück gekommen, bei dem eine Saarländerin ihr Leben verlor. Das Fahrgeschäft bleibt vorerst aber weiter geschlossen.
Die Achterbahn, von der die Saarländerin gestürzt ist. Foto: dpa-Bildfunk
Die Achterbahn, von der die Saarländerin gestürzt ist. Foto: dpa-Bildfunk

Drei Tage nach dem tödlichen Unglück in einem Freizeitpark in Klotten/Rheinland-Pfalz will die Einrichtung am heutigen Dienstag (9. August 2022) wieder öffnen. Das teilten die Betreiber unter anderem auf ihrer Website mit.

Frau stirbt nach Sturz aus Achterbahn

Eine 57-Jährige aus St. Wendel war am Samstag aus einer fahrenden Achterbahn gestürzt und noch im Park ums Leben gekommen. Ermittelt werde derzeit in alle Richtungen, so die Ermittler:innen.

Der Park war Sonntag und Montag geschlossen. Foto: Harald Tittel/dpa-Bildfunk

Achterbahn bleibt noch zu

Die Untersuchungen vor Ort seien beendet, die Achterbahn sei zur Wiederinbetriebnahme freigegeben, so die Betreiber des Klotti-Parks. Man habe sich aber dazu entschieden, sie vorsorglich nochmals vom TÜV prüfen zu lassen. Daher bleibt das Fahrgeschäft vorübergehend geschlossen.

Betreiber: „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“

„Wir sind nach wie vor sehr betroffen und es wird uns schwerfallen, in den Alltag zurückzukehren“, hieß es. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, wir wünschen ihnen viel Kraft und Zuversicht in diesen schweren Zeiten.“ Schon zuvor hatten die Betreiber ihr Mitgefühl kundgetan.

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Frau rutscht aus Sitz und fällt acht Meter tief

Die Saarländerin war laut ersten Erkenntnissen in einer Kurve in ihrem Sitz ins Rutschen gekommen. Anschließend stürzte sie acht Meter in die Tiefe, so die Staatsanwaltschaft. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Die 2004 eröffnete Achterbahn ist laut dem Park 532 Meter lang und 17,5 Meter hoch. Sie sei kurvenreich mit „maximalem Gefälle und bis zu 60 Stundenkilometer schnell“.

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Leiche soll obduziert werden

Der Park war nach dem Unglück geräumt und geschlossen worden. Auch am Sonntag und Montag blieb er noch zu. Die Leiche der Verstorbenen soll jetzt obduziert werden. Zudem ist ein Gutachten anberaumt.

TÜV: „Man muss keine Sorge haben“

Der Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Joachim Bühler, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Fahrgeschäfte in Deutschland seien grundsätzlich „auf einem sehr, sehr hohen Sicherheitsniveau“. Es gebe gesetzlich vorgeschriebene Kontrollen und Wartungen. „Man muss keine Sorge haben, in unsicheren Fahrgeschäften unterwegs zu sein“, so Bühler. Bügel oder Anschnallgurte würden zum Beispiel besonders geprüft.

Im Klotti-Park kam es zum tödlichen Unglück. Foto vom Sonntag: dpa-Bildfunk

Bühler: Vor jeder Fahrt müssen Bügel überprüft werden

Bühler sagte, vor jeder Fahrt müsse überprüft werden, „ob die besonders sicherheitsrelevanten Teile tatsächlich auch funktionieren und auch eingerastet sind“. „Jeder kennt das: Man setzt sich in die Achterbahn, man setzt sich in ein Fahrgeschäft, der Bügel wird geschlossen, es macht ein Klack, genau das muss von dem Personal auch kontrolliert werden, ob das tatsächlich der Fall ist, erst dann darf losgefahren werden.“

Augenzeugen berichten

Ein Augenzeuge, dessen Tochter kurz vor dem Unglück mit der Achterbahn gefahren war, hatte der „Bild“ gesagt, „niemand“ habe manuell kontrolliert, ob die Sicherheitsbügel festsitzen. Ein weiterer Zeuge sagte dem „Trierischen Volksfreund“, vom Personal sei erklärt worden, dass die Bügel geschlossen werden müssen. Außerdem habe es weitere Sicherheitshinweise gegeben. Die Mitarbeiter hätten direkt an den Waggons gestanden. „Mein persönlicher Eindruck war, dass man sich da schon gekümmert hat. Nur ist halt niemand mehr extra an den Wagen gegangen, um die Bügel zu überprüfen.“

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Was der Augenzeuge der Zeitung noch berichtet hat, steht auf Volksfreund.de (Hinweis: Der Beitrag gehört zum „Volksfreund+“-Angebot des Trierischen Volksfreunds. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch gegebenenfalls registrieren oder eine Bezahloption wählen).

Verwendete Quellen:
– Website des Klotti-Parks
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur
– Bild
– Trierischer Volksfreund