Schwerer sexueller Missbrauch: Polizei sucht Tatverdächtigen – Opfer auch aus dem Saarland

Die Polizei fahndet nach einem Mann, der in mindestens elf Fällen junge Mädchen schwer sexuell missbraucht haben soll. Das ist bisher über den Tatverdächtigen bekannt, der unter dem Namen "Boris" auftrete:
Versuchter Raub in der Nacht zu Sonntag. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Versuchter Raub in der Nacht zu Sonntag. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Fahndung nach schwerem sexuellen Missbrauch in mehreren Fällen

In mindestens elf Fällen soll ein Mann junge Mädchen schwer sexuell missbraucht haben. Die hessische Polizei hat am gestrigen Mittwoch (24. Mai 2023) eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Tatverdächtigen gestartet. Dem Gesuchten wird zudem der Besitz sogenannter kinderpornografischer Inhalte vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Marburg, das hessische Landeskriminalamt und die Polizeipräsidien Mittel- und Nordhessen am Abend gemeinsam mitteilten.

Opfer auch aus dem Saarland

Den Angaben zufolge gehen die Ermittlungsbehörden von mindestens elf Geschädigten aus dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, Wiesbaden sowie Nordrhein-Westfalen und dem Saarland aus.

Das ist über den Tatverdächtigen bekannt

Der Tatverdächtige, der unter dem Namen „Boris“ auftrete, sei zwischen 17 und 40 Jahre alt, von schmaler Statur, 1,60 bis 1,80 Meter groß und spreche Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Nach aktuellem Ermittlungsstand soll der noch nicht identifizierte Mann über das Internet Kontakt zu weiblichen Kindern und Jugendlichen aufgenommen und mit ihnen sexuelle Inhalte ausgetauscht haben. Teilweise soll er sich auch mit ihnen getroffen und gegen Zuwendungen sexuelle Handlungen durchgeführt haben.

Hinweise gesucht

Die Staatsanwaltschaft Marburg und die hessische Polizei bitten um Unterstützung bei der Identifizierung des Tatverdächtigen. „Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Nordhessen unter den Telefonnummern 0800-1108801 sowie 0561-910-4444 und unter der E-Mail-Adresse [email protected] entgegen“, hieß es.

Update: Festnahme nach Fahndungsaufruf

Einen Tag nach ihrem öffentlichen Fahndungsaufruf hat die Polizei den Mann festgenommen. Mehr dazu hier: „Missbrauchsverdacht von Kindern auch im Saarland – Festnahme nach Fahndungsaufruf“.

Zum Begriff „Kinderpornografie“

Menschen verstehen unter dem Begriff „Pornografie“ Videos, die Sex zeigen, der normalerweise auf freiwilliger Basis geschieht. Herstellung und Kauf sind erlaubt. Anders ist es bei „Kinderpornografie“: In den Videos und auf den Fotos gibt es niemals freiwilligen Sex zu sehen, sondern körperliche und seelische Gewalt an Kindern. Herstellung, Verbreitung und Besitz sind illegal. Der Begriff „Kinderpornografie“ gilt unter Fachleuten als verharmlosend.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung des Hessischen Landeskriminalamts, 24.05.2023