Weniger Inhalt, höherer Preis: Welches Produkt ist die größte Mogelpackung 2022?

Höhere Preise und weniger Inhalt: 2022 sind unzählige Produkte durch "heimliche" Preiserhöhungen aufgefallen. Aktuell können Verbraucher:innen für die "Mogelpackung des Jahres" abstimmen. Mit dabei sind unter anderem Pringles-Chips und Leerdammer-Käse.
Welches Produkt ist die größte Mogelpackung 2022? Fotos: (links) Pixabay | (Mitte) Pixabay | (rechts) dpa/
Welches Produkt ist die größte Mogelpackung 2022? Fotos: (links) Pixabay | (Mitte) Pixabay | (rechts) dpa/

Mogelpackungen verstecken Preiserhöhungen

Neben sichtbaren Preiserhöhungen, mit denen Kund:innen bereits seit Monaten beim Einkauf konfrontiert werden, nutzen Discounter und Supermärkte einen Trick für „heimliche“ Preiserhöhungen. Gemeint sind versteckte Anhebungen von Preisen, auch „Shrinkflation“ genannt. „Die Hersteller reduzieren einfach den Inhalt ihrer Produkte, aber der Verkaufspreis bleibt gleich“. So sei der Preisanstieg“ nicht auf den ersten Blick zu erkennen“, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg.

2022 haben sich so viele Verbraucher:innen wie noch nie zuvor bei der Verbraucherzentrale Hamburg beschwert. Alleine in den Monaten August, September und Oktober gingen aufgrund der „Weniger-drin-Masche“ über 700 Beschwerden ein, heißt es.​

Wahl zur Mogelpackung des Jahres

Seit Donnerstagmorgen (5. Januar 2023) kann man online für die „Mogelpackung des Jahres 2022“ abstimmen. Insgesamt stehen fünf Produkte zur Wahl, die durch reduzierte Füllmengen und teils zusätzliche Preiserhöhungen im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden sind.​

Diese Artikel stehen zur Wahl

„Rama“ von Upfield

Gleicher Becher, gleiches Design. Der Inhalt der „Rama“ ist 2022 trotzdem geschrumpft – von 500 auf 400 Gramm. Die perfekt getarnte „Schrumpfkur“ führt zu einer versteckten Preiserhöhung von 25 Prozent. Gleichzeitig benötigt Upfield für 1.000 Tonnen Streichfett eine halbe Million Becher mehr.

„Leerdammer“ von Lactalis

Die Packung mit den „Leerdammer“-Käsescheiben ist wieder etwas „leerer“ geworden. Dabei hatte man Kund:innen vor einiger Zeit noch dauerhaft mehr Inhalt versprochen. Im Laufe des Jahres 2022 mussten sie stattdessen bis zu 43 Prozent mehr für ihren Käse berappen. Der Sticker „Neuer Inhalt 140 g“ nützt wenig, wenn man die alte Packungsgröße nicht kennt.​

„Pringles“ von Kellogg

Klammheimlich hat Kellogg bei seinen „Pringles“-Chips 2022 den Inhalt reduziert und dreht so weiter munter am „Füllmengenkarussell“ mit immer wieder neuen Inhaltsmengen. Zusätzlich hat der Handel durchgängig den Preis für das Produkt erhöht. Insgesamt kommt so ein Preisaufschlag von 25 Prozent zustande.

„Calgon“ von Reckitt Benckiser

Mehr Wäschen pro Packung „Calgon Power Pulver“ klingt gut. Ist es aber nicht. Denn: Der Hersteller trickst beim Wasserenthärter dreist mit den Dosierangaben. Eine scheinbar höhere Anzahl an Waschladungen pro Packung entpuppt sich 2022 als versteckte Preiserhöhung von 42 Prozent.

„Goldbären“ von Haribo

Haribo mopst Verbraucher:innen zum Firmenjubiläum die „Goldbären“ aus der Tüte. 14 Prozent teurer wurden die Fruchtgummis dadurch im letzten Jahr. Dutzende weitere Sorten sind betroffen. Etwas kleinere Packungen helfen nicht, um das zu bemerken, da der Vergleich zur alten Tüte fehlt.​

Abstimmung läuft

Bis zum 22. Januar 2023, 18.00 Uhr, können Verbraucher:innen für die „Mogelpackung des Jahres 2022“ abstimmen. Hier geht’s zum Formular.

Verwendete Quellen:
news-trier.de