Amazon eröffnet großes Zentrum in der Nähe – So viel Lohn soll es geben

In Kaiserslautern soll noch dieses Jahr ein neues Amazon-Logistikzentrum eröffnen. Verdi kritisiert das US-Unternehmen dafür, Tarifverträge abzulehnen.
Das Zentrum soll für 1.000 neue Jobs sorgen. Foto: Bernd Settnik/dpa-Bildfunk
Das Zentrum soll für 1.000 neue Jobs sorgen. Foto: Bernd Settnik/dpa-Bildfunk

Der Onlinehandel-Riese Amazon will in Kaiserslautern/Rheinland-Pfalz sein drittes Logistikzentrum in Rheinland-Pfalz mit rund 1.000 neuen Arbeitsplätzen eröffnen. Bereits im Herbst 2022 soll es seinen Betrieb aufnehmen, teilte das US-Unternehmen mit. Investiert werde „ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag“.

Gearbeitet wird in drei Schichten

Die Grundfläche des dreistöckigen Gebäudes solle rund 48.000 Quadratmeter groß sein. „Die Technik mit den Transportrobotern sorgt dafür, dass wir kompakter bauen können und trotzdem mehr Waren auf weniger Fläche einlagern können als bei älteren Standorten“, hieß es weiter. Voraussichtlich werde im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet.

OB Weichel: Ansiedlung „Gold wert“

Der Oberbürgermeister der pfälzischen Stadt, Klaus Weichel (SPD), kommentierte: „Die Ansiedlung von Amazon ist für Kaiserslautern Gold wert, weil sie unser Arbeitsplatzportfolio quantitativ wie qualitativ an der richtigen Stelle ergänzt.“

Arbeitsagentur sieht Chancen für Ungelernte

Von der örtlichen Agentur für Arbeit hieß es, damit gehe „der Aufschwung des Versandhandels mit der Lagerlogistik in der Westpfalz weiter“. Die Branche eröffne auch für Ungelernte Chancen zur Weiterentwicklung. Die Arbeitslosenquote in Kaiserslautern ist höher als der Landesdurchschnitt. Laut Stadtverwaltung lag sie im Januar bei 8,2 Prozent. Landesweit belief sie sich auf 4,6 Prozent.

So viel Lohn gibt es pro Stunde

In dem neuen Logistikzentrum in Kaiserslautern soll der Basislohn beim Einstieg laut Amazon bei 12,22 Euro brutto pro Stunde liegen. Nach 24 Monaten verdienten Mitarbeiter durchschnittlich gut 2.750 Euro brutto pro Monat. Hinzu kämen verschiedene Zusatzleistungen.

Keine Tarifverträge bei Amazon – Verdi kritisiert

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert Amazon seit Jahren dafür, dass der Konzern Tarifverträge ablehnt. Sie fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie Verhandlungen über einen Tarifvertrag „Gute und gesunde Arbeit“.

Mehrere Amazon-Zentren in der Region

Bislang gibt es in Rheinland-Pfalz zwei Amazon-Logistikzentren: seit 2012 eines in Koblenz mit 110.000 Quadratmetern und 1.900 Mitarbeiter:innen ohne Transportroboter sowie seit 2018 eines in Frankenthal mit 88.000 Quadratmetern, 1.900 Mitarbeiter:innen und unterstützenden Robotern. Im saarländischen Völklingen befindet sich ein Verteilzentrum.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht