Razzien bei Ferrero wegen Salmonellenskandal – Durchsuchungen auch nahe Saarland
Ferrero in der Krise
Vor etwa zwei Wochen hatte Nicolas Neykov, Chef von Ferrero Frankreich, im Gespräch mit der Zeitung „Le Parisien“ gesagt: Das Unternehmen befinde sich in einer „herzzerreißenden“ Krise. In dem Statement reagierte Neykov dabei auf den Unternehmensangaben zufolge „größten Rückruf von Produkten in den letzten 20 Jahren“. Ferrero hatte über 3.000 Tonnen seiner „Kinder“-Produkte wegen des Verdachts auf Salmonellen vom Markt nehmen müssen.
Razzien bei Ferrero in Luxemburg und Belgien
Jetzt gibt es wieder Neuigkeiten um den Salmonellen-Ausbruch bei Ferrero. Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtet, haben belgische und luxemburgische Ermittlungsbehörden mehrere Standorte des Süßwarenkonzerns unter die Lupe genommen. Demnach habe es am gestrigen Mittwoch (8. Juni 2022) Razzien gegeben.
Zum einen betroffen: das Ferrero-Werk im belgischen Arlon, so der „Spiegel“. Dort waren die mit Salmonellen verseuchten Produkte hergestellt worden. Und auch nur unweit des Saarlandes entfernt kam es am Mittwoch zu einer Razzia. Wie aus dem Medienbericht hervorgeht, gab es unter anderem weitere Durchsuchungen „im Großherzogtum Luxemburg, wo Ferrero auch seinen Hauptsitz hat“.
Zu Festnahmen sei es nicht gekommen. Aber: Behörden stellten am Mittwoch unter anderem Computerhardware und Dokumente sicher, heißt es im „Spiegel“-Artikel. Hintergrund der Razzien sei vor allem die Frage, „wer für die Salmonellen-Verseuchung verantwortlich ist“. Auch soll dem Bericht zufolge geklärt werden, ob es womöglich „Versäumnisse bei der Unterrichtung der Gesundheitsbehörden gab“. Ermittlungen würden etwa wegen des Verdachts von „Verstößen gegen die Lebensmittelsicherheit und -hygiene“ laufen.
Hunderte Salmonellen-Fälle durch Ferrero-Produkte
Mit Stand von Mitte Mai hatten europäische Behörden mehr als 260 Salmonellen-Fälle im Zusammenhang mit den Produkten von Ferrero registriert. Vor allem Kinder waren betroffen, auch in Deutschland. Das Bakterium „Salmonella Typhimurium“ war im Dezember 2021 bei eigenen Kontrollen des Fabrikbetreibers in Arlon in einem Buttermilch-Tank entdeckt worden.
Verwendete Quellen:
– Spiegel
– eigene Berichte