Missbrauchsskandal Dillinger: Saar-CDU-Chef fordert von Kirche „transparente Aufarbeitung“

Angesichts eines jüngst bekanntgewordenen Missbrauchsfalls im Bistum Trier hat der saarländische CDU-Chef Stephan Toscani eine konsequente Aufarbeitung gefordert.
Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln im Missbrauchsskandal um den verstorbenen Priester Edmund Dillinger. Fotos: picture alliance/dpa | Oliver Dietze; Wikimedia Commons/Okami-san/CC3.0-Lizenz/Bild bearbeitet
Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln im Missbrauchsskandal um den verstorbenen Priester Edmund Dillinger. Fotos: picture alliance/dpa | Oliver Dietze; Wikimedia Commons/Okami-san/CC3.0-Lizenz/Bild bearbeitet

Vor allem müsse die Öffentlichkeit transparent informiert werden, sagte Toscani der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Es habe im Saarland „große Verärgerung“ darüber gegeben, dass Politik und Bürger:innen „einen solch gravierenden Fall“ über die Medien erfahren mussten.

Über Jahrzehnte soll ein Priester aus dem Saarland vor allem Jugendliche sexuell missbraucht und seine Opfer fotografiert haben. Nach dem Tod des Geistlichen im November 2022 hatte dessen Neffe rund 1.000 ungerahmte Dia-Aufnahmen in dessen Haus in Friedrichsthal gefunden – und war damit im April an die Öffentlichkeit gegangen. Nach Sichtung des Materials ging er von mehr als 100 Opfern aus.

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Der Fall wird nun von Justizexperten in einem eigenständigen Projekt der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Trier untersucht. „Es ist wichtig, dass sämtliche Ergebnisse der Ermittlungen und der Aufklärungsarbeit transparent gemacht werden und am Ende vor allem mit Blick auf die Opfer die Fragen beantwortet sind: Was sind die Konsequenzen und was sind die Folgen?“, sagte Toscani.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Verwendete Foto von Edmund Dillinger: Wikimedia Commons/Okami-san/CC3.0-Lizenz/Bild bearbeitet