Tödliche Schüsse auf Polizisten – ein Verdächtiger ist polizeibekannt

Eine Zivilstreife kontrolliert in der Pfalz am frühen Montagmorgen im Dunklen ein Auto. Zwei Polizisten sterben. Nach den Tätern wird mit Hochdruck gefahndet. Einer ist der Polizei bekannt.
Polizeibeamte kontrollieren an einer Absperrung an der Kreisstraße 22, rund einen Kilometer von dem Tatort entfernt, an dem zwei Polizeikräfte durch Schüsse getötet wurden, ein Auto. Foto: dpa/picture alliance/Sebastian Gollnow
Polizeibeamte kontrollieren an einer Absperrung an der Kreisstraße 22, rund einen Kilometer von dem Tatort entfernt, an dem zwei Polizeikräfte durch Schüsse getötet wurden, ein Auto. Foto: dpa/picture alliance/Sebastian Gollnow

Tödliche Schüsse in Kusel: ein Verdächtiger ist polizeibekannt

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten in Rheinland-Pfalz wird nach einem bereits polizeibekannten Tatverdächtigen gefahndet. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Sicherheitskreisen erfuhr, war der Mann in der Vergangenheit wegen Unfallflucht aufgefallen und soll eine Waffenerlaubnis haben. „Wir gehen von mehreren bewaffneten Tätern aus“, sagte eine Polizeisprecherin in Kaiserslautern. Politiker:innen und Vertreter:innen der Polizei in Rheinland-Pfalz sowie bundesweit reagierten schockiert.

Zwei Polizeikräfte aus dem Saarland erschossen

Die 24 Jahre alte Polizeianwärterin und der 29 Jahre alte Polizeibeamte waren am frühen Montagmorgen gegen 04.20 Uhr bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße in der Pfalz erschossen worden. Die Beamt:innen hatten nach Angaben aus Sicherheitskreisen zuvor per Funk gemeldet, in einem Fahrzeug sei totes Wild gefunden worden. Später meldeten sie: „Die schießen“.

Der Polizist soll demnach am Tatort noch mehrere Schüsse abgegeben haben. Die Waffe seiner Kollegin kam offensichtlich nicht zum Einsatz, ihre Pistole steckte noch im Holster. Die junge Frau war nach Polizeiangaben sofort tot. Der 29-Jährige habe zunächst noch gelebt, sei aber gestorben, als die Rettungskräfte eintrafen, berichtete ein Polizeisprecher. Beide Opfer stammten aus dem Saarland.

Als Zivilstreife unterwegs

Die beiden Polizist:innen waren als Zivilstreife auf einer Routinefahrt unterwegs, trugen aber Uniformen und Sicherheitswesten, wie eine Sprecherin der Polizei Kaiserslautern sagte. Die tödlichen Schüsse fielen an der Kreisstraße 22 in Ulmet im Kreis Kusel in der Westpfalz. Nach dem, was zunächst über den Hergang bekannt wurde, waren die Beamt:innen wohl schon näher an das Fahrzeug herangetreten und hatten mit der Kontrolle begonnen, als geschossen wurde.

Dass die beiden mit Kopfschüssen getötet wurden, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Die Schutzwesten reichten aber von der Hüfte bis zum Hals. Die Polizei ging davon aus, dass eine Obduktion angeordnet wird. Zum Fluchtauto wurden zunächst keine Angaben gemacht, wie auch nicht zur Richtung, in die die Täter geflohen waren.

Spurensicherung und Hinweise

Am Tatort wurden am Montag Spuren gesichert. „Da wird im Moment auf dieser Straße jeder Stein umgedreht“, sagte die Polizeisprecherin. Es seien bereits mehr als 50 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese würden nach und nach ausgewertet. Ob darunter eine heiße Spur sei, könne sie noch nicht sagen.

Polizei: Keine Anhalter mitnehmen

Die Polizei bat darum, im Landkreis Kusel und im Saarland keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet. Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Sabrina Kunz, appellierte an die Bürger:innen im Raum Kaiserslautern, am Montag auf Versammlungen gegen Corona zu verzichten, mit Rücksicht auf die schreckliche Tat und die Ermittlungen, für die viele Kräfte gebraucht würden.

Aktuell Zeug:innen gesucht

Derzeit sucht die Polizei Zeug:innen. Wer etwas Verdächtiges wahrgenommen hat, soll sich unter der Telefonnummer (0631)369-2528 mit der Polizei in Kaiserslautern in Verbindung zu setzen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur