Vor allem im Saarland: Biber auf dem Vormarsch

Mehr als 150 Jahre lang galt der Biber als ausgestorben. Aber seit ein paar Jahrzehnten breitet er sich in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Luxemburg wieder aus. Jedes Jahr kommen neue Tiere hinzu. Am höchsten ist derzeit der Bestand im Saarland.
Nachdem sie schon als ausgestorben galten, verbreiten sich Biber vor allem im Saarland immer mehr. Foto: Pixabay
Nachdem sie schon als ausgestorben galten, verbreiten sich Biber vor allem im Saarland immer mehr. Foto: Pixabay
Nachdem sie schon als ausgestorben galten, verbreiten sich Biber vor allem im Saarland immer mehr. Foto: Pixabay
Nachdem sie schon als ausgestorben galten, verbreiten sich Biber vor allem im Saarland immer mehr. Foto: Pixabay

„Wir gehen von 120 bis 130 Standorten und von 600 bis 650 Tieren aus“, sagte Biber-Experte und Umweltpädagoge Rasmund Denné der Deutschen Presse-Agentur in Marpingen.

Wiederansiedlung von Bibern im Saarland

Grund für die vergleichsweise hohe Zahl ist, dass das Saarland von 1994 bis 2004 eine „aktive Wiederansiedlung“ des Bibers betrieben habe: Damals seien 68 Tiere aus Sachsen-Anhalt stammend im Saarland ausgesetzt worden. „Sie haben sich sukzessive ausgebreitet“, sagte Denné. Biber seien revierbildende Tiere, heißt: Familien verteidigen ihre Reviere, die Jungen müssen nach zwei bis drei Jahren abwandern: „Das bringt die Biberpopulation praktisch in die Breite.“

Saarländische Biber verbreiten sich in Frankreich und der Pfalz

So seien etliche Biber aus dem Saarland vor Jahren schon über Flüsse nach Frankreich und nach Rheinland-Pfalz „gewandert“. Das bestätigt Stefanie Venske, die das Biberzentrum der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR) in Fischbach bei Dahn leitet. Die Biber im Hochwald rund um Reinsfeld und Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) seien „alles Saarländer“.

Biber sind wichtig für die Biodiversität

Der Biber sei von großer Bedeutung für die Biodiversität: Er schaffe durch seine Bauaktivitäten Lebensräume wie Teiche und Feuchtwiesen, die für viele seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten wichtig seien. Im Herbst steigen laut Ministerium die Chancen, neue Reviere zu entdecken: Wenn die Vegetation zurückgeht, fällen Biber vermehrt Bäume, um an die dünnen Zweige der Krone als Futter zu gelangen.

Biber wurden früher wegen ihres begehrten Pelzes und Fleisches getötet. Aber auch wegen des „Bibergeils“, eines Drüsensekrets, dem heilende und Potenz steigernde Wirkungen nachgesagt wurden.