Leerer Biber-Teich bei Hermeskeil soll wieder Biotop werden

Ein Landesbetrieb zerstört absichtlich ein Biotop – was steckt dahinter? Und wie soll es nun weitergehen?
Hier zu sehen: der leere Biber-Teich nahe Hermeskeil. Foto: Florian Blaes
Hier zu sehen: der leere Biber-Teich nahe Hermeskeil. Foto: Florian Blaes

Nach Ansicht der Stadt Hermeskeil soll ein vergangene Woche abgelassener See wieder in ein Biotop umgewandelt werden. Am Donnerstag (4. April 2024) gebe es ein Vor-Ort-Gespräch mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und der Unteren Naturschutzbehörde, sagte die Bürgermeisterin von Hermeskeil, Lena Weber (SPD). Dabei soll es um Sofortmaßnahmen gehen.

LBM: Straßendamm drohte zu versagen

Das Ablassen des Wassers hatte vergangene Woche für Aufregung im Ort gesorgt. In den vergangenen Jahren hatte dort ein Biber einen Damm gebaut, wodurch sich der Langwiesenbach aufgestaut hatte, wie der LBM mitteilte. Allerdings verläuft in der Nähe eine Bundesstraße und für den Straßendamm wurde es laut LBM allmählich zu viel Stauwasser. „Es bestand Gefahr in Verzug für die Verkehrsteilnehmer an der B52, denn der Straßendamm drohte, ohne Vorankündigung plötzlich zu versagen, da er zwischenzeitlich vollkommen durchnässt war“, hieß es. Daher sei der Damm geöffnet worden. Alternativen hätte es keine gegeben.

Einen Biber gab es dort wohl schon seit vergangenem Jahr nicht mehr. Laut LBM wurden damals mehrere der Tiere auf der Landstraße überfahren. Von dem früheren Biotop, das auch Lebensraum für viele andere Tiere war, ist nun aber nicht viel übrig. „Das Ding ist komplett leer gelaufen“, sagte Bürgermeisterin Weber. Die Stadt sei über das Vorgehen auch nicht informiert worden. „Das hat uns alle ziemlich überrascht“, sagte sie.

Wie geht es weiter?

Ihr Ziel sei es jetzt, das Biotop wiederherzustellen. „Es geht um eine künstliche Anstauung, ein künstlicher Damm, der der Natur unter die Arme greift“, erklärte sie. Es sei aber noch nicht ganz klar, was gemacht werden dürfe – denn der Bereich sei ein Naturschutzgebiet.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht