Nosferatu-Giftspinne breitet sich immer mehr in Deutschland aus – auch im Raum Trier

Erstmals in Deutschland gesichtet 2005, inzwischen ist die Nosferatu-Spinne fast bundesweit verbreitet. Sie zählt zu den wenigen Spinnenarten, deren Biss die Haut durchdringen kann. Auch im Raum Trier ist sie mittlerweile heimisch geworden.
Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer stärker aus. Foto: dpa-Bildfunk | Thomas Lutz
Die Nosferatu-Spinne breitet sich immer stärker aus. Foto: dpa-Bildfunk | Thomas Lutz

Spinne fast in ganz Deutschland verbreitet

Die Nosferatu-Spinne ist in Deutschland einer Studie zufolge deutlich weiter verbreitet als bisher angenommen. Mithilfe eines bundesweiten Meldeportals sei festgestellt worden, dass die Spinne schon 2022 in fast ganz Deutschland verbreitet war, schreibt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Nur in Mecklenburg-Vorpommern war sie demnach noch eher selten.

Ihr Territorium sei mehr als 2,3 Mal so groß wie gedacht, berichten Alexander Wirth und Gaby Schulemann-Maier von Nabu-Naturgucker in der Fachzeitschrift „Frontiers in Arachnid Science“. „Inzwischen dürften sich diese Spinnen noch stärker weiterverbreitet haben“, wird Schulemann-Maier in einer Nabu-Mitteilung zitiert.

Rund 30 Sichtungen im Raum Trier

Die erste Sichtung der Spinne im Raum Trier gab es im Sommer 2022 in Trier-Nord, seitdem sind rund 30 Beobachtungen dazu gekommen. Dieses Jahr sind vier Sichtungen auf dem Naturgucker-Portal des Nabu vermerkt.

Biss kann menschliche Haut durchdringen

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist eine der größten Spinnen in Deutschland und eine der wenigen, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann. Die Symptome eines Bisses werden als vergleichbar mit denen eines Wespenstichs beschrieben. Die Spinne beiße aber nur sehr selten, bei direkter Bedrohung.

Spinne wird bis zu zwei Zentimeter lang

Laut Nabu erreicht die Spinne eine Körperlänge von bis zu zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Erwachsene Tiere und Jungspinnen kommen das ganze Jahr über in Deutschland vor. Den Winter verbringen sie demnach in Gebäuden wie Wohnhäusern oder Garagen. Sie ernähren sich von Fliegen, Faltern und anderen Spinnen, die mitunter größer sein können als sie selbst.

Warum die Spinne so heißt

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Spinne sei 2005 das erste Mal in Deutschland gesehen worden, hieß es vom Nabu. Seitdem habe sie sich rasant verbreitet. Ihren Namen trägt sie, weil man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann.

Ein deutscher Filmklassiker: Nosferatu. Foto: J.-H. Janßen

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur