Doch noch in den Landtag? Diese Zahlen können den Grünen Hoffnung machen

23 Stimmen fehlen den Grünen, um in den neuen saarländischen Landtag einzuziehen. Doch bislang liegt nur ein vorläufiges Endergebnis vor. Zahlen von der letzten Wahl können der Partei jetzt Hoffnung machen.
Spitzenkandidatin Lisa Becker von den Grünen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Spitzenkandidatin Lisa Becker von den Grünen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Denkbar knapp sind die Grünen bei der saarländischen Landtagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. 23 Stimmen fehlten der Partei laut dem vorläufigen Ergebnis für den Einzug in den Landtag. Die Landeswahlleiterin gibt den Stimmenanteil auf ihrer Website mit fünf Nachkommastellen an: Exakt 4,99502 Prozent der 452.411 gültigen Stimmen gingen an die Grünen mit Spitzenkandidatin Lisa Becker.

Becker: „Sehr bitteres Ergebnis für uns“

Nach massiven internen Streitigkeiten wollte sie verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen und die Partei nach fünf Jahren wieder zurück in den Landtag bringen. 2017 hatte die Partei mit 4,0 Prozent der Stimmen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde verpasst. „Das ist natürlich ein sehr bitteres Ergebnis für uns“, sagte Becker am Sonntagabend (27. März 2022) der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa).

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Stand heute: Nur drei Parteien im Landtag

Dass die Grünen nicht in das Landesparlament gekommen seien, sei auch "eine Katastrophe für die Demokratie und die Pluralität im Landtag". Nach dem vorläufigen Endergebnis haben es nur SPD, CDU und AfD in den Landtag geschafft. "Es ist auch für unsere Themen bitter", sagte Becker. Die Grünen hätten sich Klimaschutz, erneuerbare Energie und Verkehrswende auf die Fahnen geschrieben. "Wir müssen uns jetzt erstmal sortieren", sagte sie der "dpa".

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Hoffnung für die Grünen

Doch noch gibt es Hoffnung für die Grünen, denn: Das Wahlergebnis ist noch nicht endgültig. Das sagt auch die Landeswahlleiterin selbst. Sie schreibt: "Angesichts des knappen vorläufigen amtlichen Wahlergebnisses wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich beim amtlichen Endergebnis Abweichungen sowohl bei der Anzahl der Wahlberechtigten, der Wählerinnen und Wähler sowie der gültigen und ungültigen Stimmen als auch bei der endgültigen Sitzverteilung auf die Parteien ergeben können." Heißt konkret: Bis das amtliche Endergebnis feststeht, kann sich noch was ändern.

SPD bekam bei der letzten Wahl noch mehr als 200 Stimmen hinzu, AfD 36

Zahlen von der letzten Landtagswahl im Jahr 2017 zeigen, dass sich das endgültige Endergebnis von dem vorläufigen Ergebnis unterscheidet. So bekam die SPD 216 Stimmen hinzu, die AfD noch 36. Die CDU verlor zwischen vorläufigem und endgültigen Wahlergebnis zwei Stimmen. Das zeigen die Daten von "Wahlrecht.de", einer Seite, die sich mit Wahlen beschäftigt. Demnach soll das endgültige amtliche Ergebnis kommende Woche Mittwoch vom Landeswahlausschuss festgestellt werden. Bis dahin müssen die Grünen also noch zittern.

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An der Regierungsbildung ändert sich wohl nichts

An der Regierungsbildung würde ein Einzug der Grünen ins Parlament wohl aber nichts mehr ändern. Laut "Wahlrecht.de" bekämen die Grünen drei Sitze (Lisa Becker, Anne Lahoda und Sören Bund-Becker). Die CDU verlöre einen Sitz (Ute Mücklich-Heinrich) und die SPD zwei (Sebastian Schmitt und Alexandra Becker). Die Sozialdemokrat:innen würden dann immer noch 26 Abgeordnete stellen und hätten damit die absolute Mehrheit im 51 Sitze umfassenden Landtag.

Verwendete Quellen:
- Wahlrecht.de auf Twitter
- Deutsche Presse-Agentur
- Landeswahlleiterin