Homburger Missbrauchs-Vorwürfe: Sondersitzung soll heute Fragen klären

Der Sozialausschuss des saarländischen Landtags beschäftigt sich heute in einer Sondersitzung mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den Assistenzarzt Matthias S. Geklärt werden soll unter anderem die Frage, wer wann etwas über die möglichen Vorfälle am Uniklinikum des Saarlandes wusste.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
An der Uniklinik in Homburg soll ein Assistenzarzt mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.

Mit den möglichen Missbrauchsvorfällen am Uniklinikum des Saarlandes (UKS) beschäftigt sich am heutigen Dienstag (16. Juli) der Sozialausschuss des Landtags in einer Sondersitzung. Ziel ist den Koalitionsfraktionen von SPD und CDU zufolge eine „zeitnahe und lückenlose Aufklärung“.

Auf der Tagesordnung stehen Berichte des UKS und des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern sowie der beiden Ärztekammern und ein Gutachten der Staatskanzlei. Zudem will die Landesregierung berichten, wann und wie sie über die Vorwürfe informiert wurde und welche Maßnahmen sie veranlasst habe. Eine Opferanwältin wird in Saarbrücken über die Aufklärung und Aufarbeitung berichten.

Ende Juni war bekannt geworden, dass ein inzwischen gestorbener Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS in Homburg von 2010 bis 2014 womöglich mehrere Kinder sexuell missbraucht hat. Er soll „nicht medizinisch notwendige Untersuchungen“ im intimen Bereich vorgenommen haben.

Die Eltern der meist fünf bis acht Jahre alten Kinder wurden bis vor kurzem nicht informiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen der Behandlung von 34 Patienten. Nach dem Tod des Arztes 2016 wurden die Ermittlungen eingestellt.

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Verwendete Quellen:
• Deutsche Presse-Agentur