Homburger Missbrauchs-Vorwürfe: Sondersitzung soll heute Fragen klären
Mit den möglichen Missbrauchsvorfällen am Uniklinikum des Saarlandes (UKS) beschäftigt sich am heutigen Dienstag (16. Juli) der Sozialausschuss des Landtags in einer Sondersitzung. Ziel ist den Koalitionsfraktionen von SPD und CDU zufolge eine „zeitnahe und lückenlose Aufklärung“.
Auf der Tagesordnung stehen Berichte des UKS und des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern sowie der beiden Ärztekammern und ein Gutachten der Staatskanzlei. Zudem will die Landesregierung berichten, wann und wie sie über die Vorwürfe informiert wurde und welche Maßnahmen sie veranlasst habe. Eine Opferanwältin wird in Saarbrücken über die Aufklärung und Aufarbeitung berichten.
Ende Juni war bekannt geworden, dass ein inzwischen gestorbener Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS in Homburg von 2010 bis 2014 womöglich mehrere Kinder sexuell missbraucht hat. Er soll „nicht medizinisch notwendige Untersuchungen“ im intimen Bereich vorgenommen haben.
Die Eltern der meist fünf bis acht Jahre alten Kinder wurden bis vor kurzem nicht informiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen der Behandlung von 34 Patienten. Nach dem Tod des Arztes 2016 wurden die Ermittlungen eingestellt.
Missbrauchs-Vorwürfe in Homburg: Bisherige Artikel zum Thema
10.07.2019: Kinder sollen während Untersuchungen geschrien haben
06.07.2019: Uniklinik will Kinderschutz ausbauen
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28.06.2019: Klinik hatte schon 2011 Hinweis auf pädophile Veranlagung von Matthias S.
27.06.2019: Arzt soll mit zwölfjährigem Patienten gechattet haben
25.06.2019: So verteidigt die Klinik ihr Schweigen
24.06.2019: Pädophiler Arzt soll an Homburger Klinik Kinder missbraucht haben
Verwendete Quellen:
• Deutsche Presse-Agentur