Erneut große Sorge um Ford Saarlouis: deutliche Absenkung der Produktion im Raum

Dem Saarlouiser Ford-Werk droht einem Bericht zufolge eine deutliche Absenkung der Produktion - und somit auch ein möglicher Wegfall Hunderter Stellen. Was über die Pläne der Geschäftsführung bislang bekannt ist:
Wie geht es weiter mit Ford in Saarlouis? Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Wie geht es weiter mit Ford in Saarlouis? Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Ford Saarlouis: deutliche Absenkung der Produktion im Raum

Nach dem Rechtsstreit um Mobilfunk-Lizenzen steht der Autobauer Ford erneut in den Schlagzeilen. Diesmal geht es um das Werk in Saarlouis. Wie der „SR“ berichtet, spitze sich die Lage für die Beschäftigten weiter zu. Die Geschäftsführung plane dem Betriebsrat zufolge „eine deutliche Absenkung der Produktion in Saarlouis“, so der Sender. Dieses mögliche Szenario stehe ab Ende August im Raum.

Laut „SR“ nannte der Saarlouiser Ford-Betriebsrat eine geplante Senkung der Produktionskapazität um etwa 15 Prozent. Das würde auf Grundlage der Pläne der Geschäftsführung einen Überschuss von voraussichtlich 800 Beschäftigten nach den Werksferien in Saarlouis ergeben. Ab dann will das Management nur noch 860 Focus-Modelle am Tag bauen lassen. Bisher sind es 1.000 Einheiten täglich.

Patentstreit wohl beendet

Derweil soll der Rechtsstreit zwischen Ford Deutschland und einem japanischen Patentverwerter beigelegt worden sein. Nach Angaben des „SR“ soll sich Ford demnach mit dem Patentbesitzer geeinigt haben.

Das Landgericht München hatte zuvor einer entsprechenden Klage des Patentverwerters stattgegeben – und demnach ein deutschlandweites Produktions- und Verkaufsverbot angedroht (wir berichteten). Bei dem Rechtsstreit war es um fehlende Mobilfunk-Lizenzen gegangen.

Große Frage um Zukunft von Ford Saarlouis

Grund zur Sorge gibt es bei Ford in Saarlouis derzeit nicht nur wegen der möglichen Produktionsabsenkung. Bei der Herstellung eines künftigen E-Autos befindet sich der Saar-Standort in Konkurrenz mit Ford in Valencia/Spanien. Ende dieses Monats soll entschieden werden, ob in Saarlouis über das Jahr 2025 hinaus produziert wird.

Zuvor war Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) zu Ford in die USA gereist, um für die Zukunftsperspektive des Standortes zu werben. „Ich habe in Dearborn deutlich gemacht, dass das Saarland zu Ford steht, wie schon seit Jahrzehnten. Und dass Ford auch über 2025 hinaus zum Saarland stehen muss“, hatte die Regierungschefin erklärt.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte