Produktionsverbot droht Ford wegen Patentstreit: Geschäftsführung reagiert mit Schreiben

In einem Rechtsstreit droht Ford in Deutschland - und somit auch in Saarlouis - ein Produktionsstillstand bestimmter Modelle. Einem Bericht zufolge liegt jetzt ein Statement der Ford-Geschäftsführung vor. Das ist der aktuelle Stand:
Im Bild: das Ford-Werk in Saarlouis. Foto: Wikimedia Commons/Phrontis/CC3.0-Lizenz/Bild zugeschnitten
Im Bild: das Ford-Werk in Saarlouis. Foto: Wikimedia Commons/Phrontis/CC3.0-Lizenz/Bild zugeschnitten

Bestimmten Ford-Modellen droht ein deutschlandweites Produktions- und Verkaufsverbot (wir berichteten). Zuvor hatte das Landgericht München einer Klage eines japanisches Patentverwerters stattgegeben. Hintergrund sollen fehlende Mobilfunk-Lizenzen sein. Der Vorwurf des Patentverwerters: In bestimmten Autos soll Ford Mobilfunkchips einbauen, ohne Lizenzgebühren dafür zu bezahlen.

Geschäftsführung reagiert mit Schreiben

Dem „SR“ zufolge hat mittlerweile die Geschäftsführung von Ford in Deutschland auf das drohende Produktions- und Verkaufsverbot reagiert. Dazu sei ein konzerninternen Schreiben an die Belegschaft im Umlauf. Die knappe Zusammenfassung: „Derzeit bestehe kein Grund zur Besorgnis“, berichtet der Sender.

Im Grunde habe die Geschäftsleitung „beschwichtigt“. Zum einen sei es so: Momentan würden Lizenzverhandlungen laufen. Es werde erwartet, dass die Angelegenheit fair sowie zeitnah gelöst werden könne. Zum andere handele es sich im Falle des Patentstreits um ein Urteil in erster Instanz. Ford könne demnach in Berufung gehen – oder sich außergerichtlich einigen. „Trotz dieses Urteils des Landgerichts München I besteht derzeit kein Grund zur Beunruhigung oder Besorgnis“, zitiert der Sender aus dem Schreiben der Geschäftsführung.

Zukunft von Ford in Saarlouis unsicher

Während die Geschäftsführung von Ford in Deutschland bezüglich des Patentstreits beschwichtigt, gibt es an anderer Stelle Grund zur Sorge. Derzeit steht nämlich weiterhin die Frage im Raum: Wie geht es mit dem Saarlouiser Standort des Autobauers weiter?

Bei der Produktion eines künftigen E-Wagens befindet sich der Saar-Standort in Konkurrenz mit Ford in Valencia/Spanien. Ob in Saarlouis über das Jahr 2025 hinaus produziert werde, soll diesen Juni entschieden werden.

Erst kürzlich war Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) zu Ford in die USA gereist, um für die Zukunftsperspektive des Standortes in Saarlouis zu werben. „Ich habe in Dearborn deutlich gemacht, dass das Saarland zu Ford steht, wie schon seit Jahrzehnten. Und dass Ford auch über 2025 hinaus zum Saarland stehen muss“, hatte die Regierungschefin gesagt.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Saarländischer Rundfunk
– Verwendetes Foto: Wikimedia Commons/Phrontis/CC3.0-Lizenz/Bild zugeschnitten