Saar-Landtag macht nach Ford-Entscheidung Sondersitzung – Regierungserklärung angekündigt

Der saarländische Landtag kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen. Anlass ist die Entscheidung des US-Autobauers Ford gegen das Werk Saarlouis als Produktionsstandort für E-Autos. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat eine Regierungserklärung angekündigt.
Anke Rehlinger hat eine Regierungserklärung angekündigt. Foto: Brandon Lee Posse
Anke Rehlinger hat eine Regierungserklärung angekündigt. Foto: Brandon Lee Posse

Saar-Landtag macht nach Ford-Entscheidung Sondersitzung

Am heutigen Donnerstag (23. Juni 2022), ab 13.00 Uhr, kommt der Saar-Landtag zu einer Sondersitzung zusammen. Hintergrund ist die Entscheidung des US-Autobauers Ford gegen das Werk Saarlouis als Produktionsstandort für E-Autos. Eine Regierungserklärung hat Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) angekündigt.

Der Ford-Konzern hatte am Mittwoch bekannt gegeben, sich für das spanische Valencia als Standort für eine Elektroauto-Plattform zum Bau neuer Modelle entschieden zu haben – und nicht für Saarlouis. Die Entscheidung trifft die 4.600 Ford-Beschäftigten plus rund 2.000 Beschäftige der ansässigen Zulieferfirmen in Saarlouis hart.

Die Autoproduktion ist an dem Standort nur bis 2025 gesichert, dann läuft die Herstellung des Verbrenner-Modells Ford Focus aus. Wie die Zukunft des Ford-Werks aussehen wird, ist ungewiss. Ford ist einer der größten Arbeitgeber im Saarland.

Ford-Werk vor dem Aus: Was aus dem Standort Saarlouis werden könnte

Die Landesregierung hatte die Entscheidung von Ford gegen den Standort Saarlouis als „Farce“ bezeichnet und angekündigt, für die Arbeitsplätze kämpfen zu werden. Die Industriegewerkschaft IG Metall und der Ford-Betriebsrat wollen sich gegen eine Abwicklung des Standortes zur Wehr setzen und rufen zum Kampf für eine Standort- und Beschäftigungssicherung auf.

Der Branchenverband Autoregion sprach von einem „herben Schlag“ für das Autoland Saar. Zugleich warnte er „vor einer strukturpolitischen Panik“ in der Zukunft. „Wir müssen uns jetzt mit kühlem Kopf Alternativen überlegen, was mit diesem Standort ab 2026 passieren soll“, sagte Geschäftsführer Armin Gehl.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte