Weltraum-Fieber in Oberthal: Das plant die Heimatgemeinde von Saar-Astronaut Maurer zum Start ins All

Ende Oktober soll Saar-Astronaut Matthias Maurer als nächster Deutscher zur Raumstation ISS fliegen. Seine Heimatgemeinde Oberthal im Landkreis St. Wendel bereitet sich schon auf eine Party zum Start ins All vor. Was geplant ist:
Im Bild: Designer Siegfried Hans steht an einer Bushaltestelle in Gronig vor einem Werbeplakat für die Weltraummission des Astronauten Matthias Maurer. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Im Bild: Designer Siegfried Hans steht an einer Bushaltestelle in Gronig vor einem Werbeplakat für die Weltraummission des Astronauten Matthias Maurer. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Oberthal plant Events zur Maurer-Mission

In diesen Tagen ist Oberthal im Landkreis St. Wendel so präsent wie nie zuvor. Große Fahnen sind vor dem Rathaus zu sehen. Darauf abgebildet: Saar-Astronaut Matthias Maurer und seine Mission. An Bushaltestellen lacht Maurer Fahrgästen unter dem Motto „Aus Oberthal ins überALL“ entgegen. Derweil wird im Rathaus fleißig geplant: an einer Party zum voraussichtlichen Start der Mission am 30. Oktober, einer Raumfahrt-Ausstellung – und auch schon an einem „Welcome-Back-Event“ für den Astronauten im Frühjahr nächsten Jahres am Bostalsee.

Auf dem Platz vor dem Rathaus wehen drei Fahnen, die für die Weltraummission werben. Foto: dpa-Bildfunk/Oliver Dietze

Ganz klar: Die 4.000-Seelen-Gemeinde ist im Weltraum-Fieber – oder besser gesagt im Maurer-Fieber. „Die Spannung steigt. Wir sind sehr stolz“, so Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) im Büro an einem Tisch, über den eine blaue Decke mit Sternen im Weltraum gedeckt ist. „Ein bisschen himmlisch“, lacht er. „Die Mission eines Astronauten aus unserer Gemeinde vorbereiten und begleiten zu dürfen und das den Bürgern etwas näherzubringen – das macht sehr viel Spaß.“

Details zur „Take-Off-Veranstaltung“

„Take-Off“ für die Mission ins All ist voraussichtlich am 30. Oktober 2021 um 07.00 Uhr morgens. Bei der passenden „Take-Off-Veranstaltung“ solle es Programm geben und gegen Abend, wenn das Andocken an der ISS stattfinde, wolle man erneut live rüberschalten und zuschauen, wenn der Saar-Astronaut durch die Schleuse in die Raumstation steigt.

Bei der geplanten Feier in und an der Bliestalhalle zwischen Gronig und Oberthal seien auch die europäische Raumfahrtagentur Esa und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt dabei. Man rechne – je nach Corona-Bestimmungen – mit ein paar hundert Gästen, sagte Rausch. „Wir sehen die ganze Geschichte nicht nur als Chance für die Gemeinde, sondern für den gesamten Landkreis St. Wendel.“

„Sternenguckerplatz“ geplant

Dieser plane auch einen „Sternenguckerplatz“ am Momberg bei Gronig, einem Lieblingsplatz von Maurer. „Da hat man einen wunderbaren Blick ins Bliestal“, so Rausch. Und nachts in den Sternenhimmel. Das Sankt Wendeler Land liegt mitten im Naturpark Saar-Hunsrück mit vielen Wäldern und Wiesen.

Maurer als erster Saarländer im All

„Ich freue mich natürlich, der erste Saarländer im Weltall zu sein. Aber im Endeffekt bin ich auch ’nur‘ ein Europäer und ich möchte meinen europäischen Beitrag dafür leisten, die Präsenz Europas im All zu steigern“, sagte Maurer der Deutschen Presse-Agentur („dpa“). Der 51-Jährige stammt aus dem Oberthaler Ortsteil Gronig mit 1.300 Einwohnern:innen.

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Maurer, der sich vor dem Start noch zwei Wochen in Quarantäne begeben muss, wird nach jahrelangem Training zur Internationalen Raumstation (ISS) abheben. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Saarländer nach seinem Start vom Weltraumbahnhof Kennedy Space Center in Florida der zwölfte Deutsche im All sein – und der vierte Deutsche auf der ISS. Der genaue Starttermin soll eine Woche vorher fix sein.

Auch Persönliches im Gepäck

Auf Mission ins All nimmt Maurer auch Persönliches aus der Heimat mit. Erlaubt sei in der „Dragon“-Kapsel, in der er ins fliegende Labor in rund 400 Kilometern Höhe fliegt, nur „eine kleine Tasche ‚Handgepäck‘ von 1,5 Kilo“, erzählte er. „Dort habe ich persönliche Gegenstände eingepackt, wie Fotos von Freunden und Familie und Dinge, die mir, meiner Familie und meinen Freunden wichtig sind.“

Als Gruß aus der Heimat nimmt er „ein paar saarländische Spezialitäten“ auf seine sechsmonatige Mission mit: „Geheirade mit Speck und Sahnesoße und Rostige Ritter mit Vanillesoße sowie eine Kartoffel-Rieslingcremesuppe mit Rahm-Wirsing und Hoorische“.

Diese Saar-Gerichte sollen Maurer ins All begleiten. Foto: dpa-Bildfunk/Tourismus Zentrale Saarland

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte