Landtagswahl im Saarland 2022: Die Spitzenkandidaten im Überblick

Landtagswahl im Saarland in zwei Wochen

Am 27. März 2022 findet die Landtagswahl im Saarland statt. Aktuell sind CDU, SPD, Linke und AfD im saarländischen Landtag vertreten. Nach einer jüngsten Meinungsumfrage könnten Grüne und FDP bei der Wahl am 27. März den Wiedereinzug ins Parlament schaffen. Für die Linkspartei wird es dagegen sehr knapp.

Das sind die Spitzenkandidat:innen bei der Landtagswahl im Saarland 2022

Knapp zwei Wochen vor der Wahl hat die Deutsche Presse-Agentur Kurzporträts zu den Spitzenkandidat:innen der Parteien erstellt. Diese haben wir hier für euch aufgelistet:

Tobias Hans (CDU)

Hans ist seit März 2018 Ministerpräsident des Saarlandes. Er folgte Annegret Kramp-Karrenbauer, als diese nach Berlin ging. Mit 44 Jahren ist er bundesweit aktuell der jüngste Regierungschef im Amt und tritt nun erstmals als Spitzenkandidat an. Ihm liegen Zukunftstechnologien und Forschungskompetenz am Herzen, aber auch der Strukturwandel und erneuerbare Energien. Seit 2009 Landtagsabgeordneter, 2015 wurde er Fraktionsvorsitzender. Sein Studium der Informationswissenschaft, Wirtschaftsinformatik und Anglistik hat er nicht abgeschlossen. Der Vater von drei Kindern wohnt in Münchwies bei Neunkirchen neben einem Stall mit eigenen Pferden – und geht gerne in der Natur laufen.

Anke Rehlinger (SPD)

Rehlinger gilt bei den Genossen als Hoffnungsträgerin, die der CDU den Posten des Ministerpräsidenten abjagen soll. Seit Anfang 2014 ist die Rechtsanwältin stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr. Zuvor war sie Justiz- und Umweltministerin. Bei der Landtagswahl 2017 hatte sie gegen Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) verloren – jüngste Umfragen sehen die SPD derzeit vorne. Rehlinger wohnt in Nunkirchen bei Wadern im Nordsaarland. Sie kam 2004 in den Landtag. 2018 übernahm sie den Landesvorsitz. Die Mutter eines Sohnes hält den Rekord im Kugelstoßen (16,03 Meter) und den Jugendrekord im Diskuswurf (49,18 Meter).

Lisa Becker (Grüne)

Die 32 Jahre alte Juristin steht für einen Neuanfang ihrer Partei im Saarland. Nach massiven internen Streitigkeiten will sie verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen – und der Partei zu neuem Schwung verhelfen. Als sich die Erste Beigeordnete der Stadt Blieskastel Anfang Januar als Spitzenkandidatin durchsetzte, war sie auf Landesebene noch weitgehend unbekannt. Das hat sich in den Wochen vor der Wahl geändert. Die Mutter einer einjährigen Tochter setzt auf die Themen Klimaschutz und Kommunalfinanzen. In ihrer Freizeit geht sie gerne Reiten und Laufen. Zur Bundestagswahl 2021 hatten die Grünen im Saarland keine gültige Landesliste zustande gebracht.

Angelika Hießerich-Peter (FDP)

Hiesserich-Peter betreibt als selbstständige Unternehmerin seit 20 Jahren ein kleines Hotel in Mettlach – und will «die Stimme» sein für alle «Fleißigen und Mutigen» im Land. Sie kenne die Sorgen der kleinen und mittelständischen Betriebe – und mache sich für junge Gründer stark. Bei der Bundestagswahl 2021 hat die 57-Jährige als Direktkandidatin im Wahlkreis Saarlouis abgeräumt: Die FDP erzielte dort mit 12,1 Prozent den höchsten Zuwachs (plus 4,4 Punkte). Die gelernte Steuerfachangestellte und ausgebildete Hotelfachfrau trat 2016 in die FDP ein. Seit 2018 ist sie stellvertretende Landesvorsitzende und Vorsitzende der Liberalen Frauen Saar.

Barbara Spaniol (Linke)

Die Bibliothekarin und Lehrerin für Bürotechnik ist seit 2004 Abgeordnete im Landtag. Zunächst saß sie für die Grünen im Parlament, ab 2009 dann für die Linke. In der Fraktion unter Vorsitz von Oskar Lafontaine war es allerdings Anfang November 2021 wegen eines parteiinternen Streits zum Zerwürfnis gekommen: Spaniol wurde aus der Fraktion ausgeschlossen – und gründete kurz darauf die neue Fraktion «Saar-Linke», deren Vorsitz sie übernahm. Hintergrund ist ein Zwist zwischen dem Lager um Lafontaine und dem Lager um den Landesvorsitzenden Thomas Lutze. Spaniol (58), die als Landesvize dem Lutze-Lager zugerechnet wurde, will ihre Partei wieder zu Geschlossenheit führen.

AfD ohne Landesliste

Die AfD hat wegen parteiinterner Streitigkeiten ihre Landesliste zurückgezogen und tritt nur mit Kreislisten an.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur